Kein Rehner-Kreisel an der B 428

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) war von Anfang an dagegen. Gegen einen Kreisel, der das Gewerbegebiet am Grenzgraben von der B 428 besser erschliessen würde. Und auch das neue, deutlich kleinere gegenüber am Galgenberg. Daher durfte nur eine Rechts-raus- und Rechts-rein-Lösung realisiert werden. Die Folge: Wer die B 428 Richtung Bosenheim befährt und links ins Gewerbegebiet möchte, das ihm zum Greifen nahe erscheint, fährt – je nach Fahrzeug- und Fahrertyp – über die Aufpflasterung in der Mitte.

Oder bis zum nächsten Feldweg rechts, dreht dort und quert rechtswidrig die Bundesstrasse. Im Planungausschuß waren diese Vorfälle am Mittwochabend Thema, weil zum wiederholten Male die Anbindung des neuen Gewerbegebietes östlich der Riegelgrube auf der Tagesordnung stand. Die Oberbürgermeisterin berichtete, dass der LBM hinsichtlich der Anbindung dieses Bereiches nunmehr doch eine Rechts-raus- und Rechts-rein-Lösung für möglich hält.

Investor überzeugte LBM

Die Einsicht bei den Strassenbaufachleuten erreichte nicht etwa, trotz bester Argumente, das städtische Planungsamt. Sondern ein Investor. Der überzeugte die Automobilverkehrschützer. Obwohl er auf E-Bikes spezialisiert ist. Damit die neue Option überhaupt an das neue Gewerbegebiet angebunden werden kann, müßte von der Innenerschließung eine Stichstrasse zur B 428 gebaut werden. Die Stadt würde das bis zu 500.000 Euro kosten.

Geplanter Schildbürgerstreich

Einem Kreisel in Höhe Rehner käme man damit keinen Schritt näher. Denn der läge viel weiter östlich. Daher müßte der Bebauungsplan für das neue Gewerbegebiet zeitintensiv neu aufgerollt werden. Weil das die Bebauung der fünf Gewerbegrundstücke erheblich verzögern würde, wird daraus nichts. In einigen Jahren wird man das dann als Schildbürgerstreich brandmarken: wer auf der B 428 fährt, sieht einen Steinwurf entfernt fünf schicke Gewerbebetriebe.

Irrweg mit und ohne Ehrenrunde

Um diese zu erreichen, werden nicht nur Ortsfremde ihr Navi nutzen müssen. Stadteinwärts gehts erst mal durch den Kreisel in die Bosenheimer Strasse, von der in der Riegelgrube den Galgenberg hoch. Und dann links ab. Um nach einigen Minuten mit Stop-and-go nur wenige Meter entfernt vom Ausgangsort zu stehen. Wer die B 428 stadtauswärts befährt, muß vor diesem Irrweg noch eine Ehrenrunde durch Bosenheim drehen.

Mehrverkehr im alten Kreisel

Oder gegen die Strassenverkehrsordnung verstossen. Noch weitaus belastender dürfte sich auswirken, dass somit der komplette Mehrverkehr, der durch das neue Gewerbegebiet und die Wohnbebauung in den Weingärten ergibt, über den jetzt schon hoch belasteten Kreisel Bosenheimer Strasse abgewickelt werden muß (weiterer Bericht folgt).