Heinrich: Sperrung von Feldwegen durch Weinberge nicht erforderlich

Die Weinberge in und um Bad Kreuznach sind gerade für internationale Gäste, aber auch jene aus Südbayern und Norddeutschland, die derartige Kulturlandschaften von daheim nicht kennen, ein Erlebnis. Bürgermeister Wolfgang Heinrich nennt sie “ein wertvolles touristisches Pfund, mit dem auch die städtische Tourismuswerbung gern wirbt”. Neben den Premium-Wanderwegen sieht der Tourismus-Verantwortliche auch in Spaziergängen durch Weinlagen wie Kauzen-, Kahlen- und Galgenberg regionale Pluspunkte.

DLR: keine zwingende Folge der Verordnung

Daher hat Heinrich die Eingabe eines Planiger Winzers, der auf der Basis einer neuen EU-Verordnung die “sofortige Sperrung der Feldwege für Wanderer und Fahrradfahrer” verlangt hat, unverzüglich prüfen lassen. Dr. Edgar Müller von der Fachgruppe Weinbau des zuständigen Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR, früher Weinbauschule) konnte konkret helfen: “definitiv ist die verlangte Sperrung keine zwingende Folge der Verordnung!”

Derzeit keine Pflanzenschutzmaßnahmen

Der Bürgermeister, der den Weinbau schon in seiner Tätigkeit für das Land Sachsen-Anhalt schätzen lernte, hat vor allem der Zeitpunkt gewundert. Da derzeit keine Pflanzenschutzmaßnahmen in den Weinbergen durchgeführt werden, besteht aktuell “überhaupt keine Veranlassung für sofortige Sperrmaßnahmen”. Zudem werde auf den Feldwegen nicht gespritzt. Und die EU-Verordnung stelle allein darauf ab, dass “Hautkontakt” mit gespritzten Blättern vermieden werden soll.

Sperrungen kontraproduktiv

Und nicht etwa “Blickkontakt”. Wolfgang Heinrich sieht schon aus diesem Grund “keinen akuten Handlungsbedarf”. Das Abschotten von Weinbergen schade zudem potentiell der Weinwirtschaft und den Winzern: “modernes Marketing setzt auf Transparenz und macht die einzelnen Arbeitsschritte zum Endprodukt nachvollziehbar”. Sperrungen bewirkten genau das Gegenteil, seien also kontraproduktiv.