Hätte die SPD in der kommenden Stadtratssitzung am 11. März für den FDP-Antrag auf Erhalt des Bosenheimer Freibades gestimmt, wäre das wohl auch bei dem an dieser Entscheidung interessierten Teil der Bevölkerung gut angekommen. Aber weil drei Tage nach der Stadtratssitzung eine Landtagwahl stattfindet und die örtliche SPD von einer sach- und personalpolitischen Pleite in die nächste stolpert, wollte sie unbedingt mit einem “eigenen” Antrag glänzen.
Der anders als der der FDP konkret nur auf ein Jahr abzielt, eine endgültge Entscheidung also wieder nur verschiebt. Damit haben sich die Sozialdemokraten einen Bärendienst erwiesen. Denn jetzt merken natürlich alle kommunalpolitischen Kräfte auf, die sich seit Jahren um eine Lösung für die Bad Kreuznacher Bäderlandschaft bemühen. Und dabei auch am Widerstand der SPD gescheitert sind. Nach Wilhelm Zimmerlin von der Fraktion FWG / BüFEP, der den SPD-Antrag als “heuchlerisch” charakterisierte, warf auch die FDP die Glaubwürdigkeitsfrage auf.
Gestern gefolgt von der Fairen Liste. Deren Stadtratsmitglied Gerhard Merkelbach sieht die SPD bei einer Wandlung “vom Saulus zum Paulus”. Jahrelang habe die Liste faires Bad Kreuznach für den dauerhaften Erhalt des Bades gekämpft. Zuletzt allein unterstützt von der FDP. Daher, so Merkelbach, sei die Faire Liste nun froh, “dass wir offenbar die SPD doch noch davon überzeugen konnten, ihre Meinung zugunsten der der Bosenheimer, Planiger, Ippesheimer und natürlich aller Bad Kreuznacher Bürger, die immer dieses Familienbad erhalten wollten, zu ändern.
Und das, obwohl die Genossen im Stadtrat in der Vergangenheit, mehrfach für die Schließung des Schwimmbades gestimmt haben”. Gerhard Merkelbach und seine Listen-Freunde hoffen, dass dieser Meinungsumschwung nicht nur als wahlkampftaktisches Manöver herausstellen wird, sondern dass die Bad Kreuznacher SPD auch in der Zeit nach den Wahlen für den Erhalt des Bosenheimer Schwimmbad Ost eintreten wird, das auf Dauer für viele Familien in den östlichen Stadtteilen und im südöstlichen Teil Bad Kreuznachs eine wertvolle Freizeitstätte bleiben muss, macht Merkelbach klar.