Sanierung des Casinogebäudes für 7,1 oder 6,3 Millionen oder Verkauf

Drei Varianten schlägt die Verwaltung dem am kommenden Mittwoch tagenden Planungsausschuß für die Zukunft des Casinogebäudes vor: einen zweckmäßigen (“nicht luxuriösen”) Vollausbau mit Gesamtkosten von 7,1 Millionen Euro. Einen Teilausbau, der rund 750.000 Euro billiger kommt. Und den Verkauf des Gebäudes ohne weitere Sanierungsmaßnahmen.

In einem kurzfristig für gestern angesetzten Pressegespräch legten Oberbürgermeisterin und Baudezernentin Dr. Kaster-Meurer, Bauamtsleiter Klaus Christ, Benedikt Blanz (Bauaufsicht) und Hansjörg Rehbein (Hauptamt) umfangreiche Informationen vor, die den gewählten Kommunalpolitkern dabei helfen sollen, eine Entscheidung zu treffen. Kernfrage des Projektes, die beim Start der Sanierung vor vier Jahren nicht entschieden worden war: wie soll das Gebäude künftig genutzt werden?

Ist eine weitgehend öffentliche Nutzung gewünscht, fallen Brandschutz und Innenbelüftung um rund eine Dreiviertelmillion Euro teurer aus, als beim Teilausbau, der dazu führen würde, dass zB im Ratskeller nur noch “privat” verkehrt werden dürfte. Bedeutet: der Stadtrat könnte da nach Sitzungen entspannen, aber keine öffentliche Veranstaltung mehr stattfinden.

Die Oberbürgermeisterin machte gestern deutlich, dass die Verwaltung den Vollausbau favorisiert, sieht für diesen aber “politisch keine Mehrheit”. Von den 7,1 bzw 6,3 Millionen Euro sind rund 3,1 Millionen Euro bereits verausgabt bzw beauftragt. Für den ersten Bauabschnitt, den die Verwaltung als Gebäudesicherung einstuft. Diese fiel wesentlich umfangreicher und teurer aus, als geplant.

Bei praktisch jedem Gewerk wurden zusätzliche Arbeiten notwendig. Um dies zu veranschaulichen legte die Verwaltung selbstgefertigte Bider vor. Die von dieser Seite angenommene Einladung der Oberbürgermeisterin, auf eigenes Risiko und mit Helm das Gebäude zu besichtigen, zog die Verwaltung wieder zurück mit der Begründung, eine Begehung sei “zu gefährlich”. Daher kennen bis heute nur Verwaltungsleute, Gutachter und Bauarbeiter den aktuellen Zustand von innen und aus eigener Anschauung.

Käme die Variante “Verkauf” zum Zuge, wäre das kein Fall für Schnäppchenjäger. “Ich sehe nicht, dass wir für einen Euro verkaufen können”, stellte die Oberbürgermeisterin klar. Und Benedikt Blanz führte aus, dass die vom Land gewährten Baukostenzuschüsse und Förderungen im Falle eines Verkaufes von der Stadt rückzuerstatten sind (weiterer Bericht folgt).