Meinung: Beerdigung dritter Klasse

Bewertung von
Claus Jotzo

Im Frühjahr, während des ersten Corona-Shutdowns, war die Teilnehmerzahl bei Beerdigungen drastisch reduziert. Abschiednehmen wie gewohnt war verboten. Ähnlich wie die Angehörigen damals dürften sich die Freunde des Freibades Ost jetzt fühlen. Denn weil sie – trotz unmißverständlicher Warnungen – auf zwar drastische, aber erfolgversprechende Protestmaßnahmen verzichteten, bekommen sie nun nicht einmal mehr eine korrekte und transparente Entscheidung im Stadtrat. Das Bad erhält eine Beerdigung dritter Klasse. In dem es als Kostenfaktor nirgendwo mehr auftaucht. Aus der Stadtgeschichte einfach so gestrichen.

Letzte Chance

Nicht mal mehr einen Schließungs-Beschluß ist es den Badgegnern wert. Auch der schriftlich festgelegte Rückfall des Grundstückes von der BAD GmbH an die Stadt wird nicht vollzogen. Natürlich müßte jetzt der Ortsbeirat tagen. Selbstverständlich ist die sofortige Einleitung juristischer Schritte geboten. Die Kernstadt schleicht sich schon seit Jahren aus der Verantwortung. Wer die letzte Chance nutzen möchte, muss unverzüglich handeln. Weitere Stuhlkreise und Laubfegen werden allerdings nicht helfen. Wer nicht bereit ist mehr zu tun, sollte schon mal einen Kranz bestellen.