Stau bis zum Europaplatz dank dem Pop-up-Radweg

Von unserem Mitarbeiter
Gerd Cremer

Am Dienstagnachmittag staute sich der Verkehr rund um den Kreisel an der ehemaligen Capri-Bar: Autos, Busse und Lkw standen in der Planiger Strasse, in der Strasse Am Römerkastell (längs dem ehemaligen Postgebäude) bis zum Europaplatz und als Rechtsabbieger auf der Konrad-Adenauer-Strasse. Der Grund: weil direkt an der Kreiselausfahrt der Pop-up-Radweg beginnt, reichen zwei Geradeausfahrer, die an der roten Ampel der Kreuzung Gensinger- und Viktoriastrasse wartepflichtig sind, aus, um einen Riesenstau zu verursachen.

Denn wegen des Pop-up-Radweges beginnt die Rechtsabbiegemöglichkeit in die Gensinger Strasse erst kurz vor der Ampel. Früher konnte der Verkehr in diese Richtung locker abfliessen. Stockungen gab es lediglich, wenn es Abbiegeprobleme aus dem Kreisel in Richtung Lämmerbrücke gab. Damals waren dies wenige Sekunden. Heute stehen Autofahrer, die vom Europaplatz etwa zum Schulzentrum an der Heidenmauer fahren wollen, um dort ihre Kinder abzuholen, viele Minuten im Stau.

Besonders krass: in den möchten sich die Fahrradfahrenden weder in der Planiger Strasse noch Am Römerkastell einreihen. Und benutzen statt der Strasse den Gehweg. Die Leidtragenden des Verkehrsexperimentes an lebenden Menschen sind damit einmal mehr die schwächsten Verkehrsteilnehmer: die Fußgänger.

Meinung: Pop-up-Radwege mit ökodiktatorischen Zügen
Denkanstoß von
Gerd Cremer

Wer möchte, dass die Grünen schon bei der Landtagwahl im März 2021 einen Dämpfer bekommen, muß nur die Pop-up-Radwege einfach so lassen, wie sie jetzt sind. Denn über diese Ausführung ärgern sich sogar Radfahrer. Von der großen Masse der Autofahrer mal ganz abgesehen. Wer verantwortungsbewußter denkt, sollte SOFORT wenigstens eine Korrektur vornehmen: und den Beginn des Pop-Vergnügens vom Capri-Bar-Kreisel bis zur Unterführung verlegen. Dann könnte der Autoverkehr abfliessen. Und die Leute würden an den anderen gelb-rot-weißen Markierungen vorbeifahren. Und es bei einem Kopfschütteln belassen.

Politik- statt Verkehrswende

Geschieht dies nicht, kommt es am Tag der Landtagwahl in Bad Kreuznach nicht zu einer Verkehrs-, sondern zu einer Politikwende: weg von den Grünen. Weil wer wegen der angeblichen oder tatsächlichen Verbesserung für einige Dutzend Radfahrer hunderte von Autofahrer in einen künstlich erzeugten Stau stellt, zeigt damit ökodiktatorische Züge. Und das lehnt die übergroße Mehrzahl der Menschen ab. Mit diesen Pop-up-Radwegen sind die Initiatoren über das Ziel hinausgeschossen. Wer so wenig selbstkritisch ist, dass er das nicht einsieht und zu wenig sachorientiert, um seinen Fehler zu korrigieren, den bestrafen die Wähler.