“Herr Kohl – Ihre Wortmeldung bitte, Herr Kohl bitte”

Bewertung von
Claus Jotzo

Mirko Kohl ist ein vehementer Verfechter digitaler Sitzungen. Um so ärgerlicher für ihn, dass es ausgerechnet bei ihm am Montagabend gehakt hat. Erst war der Winzenheimer Ortsvorsteher nicht zu sehen. Dann nicht zu hören. Seine digital abgegebene Wortmeldung wurde von der Oberbürgermeisterin zwar wahrgenommen. Und Dr. Kaster-Meurer rief Mirko Kohl auch mehrfach lautstark auf (“Herr Kohl – Ihre Wortmeldung bitte, Herr Kohl bitte”). Der aber meldete sich nicht. Und trug damit selbst zu jener Verzögerung bei, die er dann anschließend wortreich rügte, als er endlich zu Wort kam.

Von den analogen Ausschußkollegen und Zuhörern gabs dazu natürlich reichlich Häme in Form von Kommentaren, auf deren Wiedergabe wir gern verzichten. Vielleicht lernt Mirko Kohl daraus, bei seinem Digitalisierungsdrang auch an andere zu denken. Zum Beispiel an jene Einwohner*Innen, die durch Videokonferenzen von der ihnen gesetzlich garantierten Teilhabe an kommunaler Politik ausgeschlossen werden. Nur weil sich der ein oder die andere in Coronazeiten – oder auch sonst – zuhause wohler fühlt, als in öffentlichen Sitzungsräumen.