Besichtigung Casinogebäude nur auf eigene Gefahr

Wieder war es Manfred Rapp, der zum Stand der Sanierung des Casinogebäudes nachfragte. Und einmal mehr löste die Antwort der Oberbürgermeisterin einen Schock aus. Der Christdemokrat erinnerte an einen Antrag seiner Fraktion, in dem auch die Bitte nach einem Ortstermin enthalten war. Dem erteilte Dr. Kaster-Meurer eine klare Absage. Für eine offizielle Besichtigung “von Ausschuß und Presse” seien die Räumlichkeiten nicht geeignet.

“Sie können da reingehen mit Helm und auf eigene Gefahr” beschied die Oberbürgermeisterin die CDU. Das löste nicht nur dort ungläubiges Staunen und Protest aus. Auch Karl-Heinz Delaveaux (FWG) schüttelte entgeistert den Kopf. Die Oberbürgermeisterin unterstützte mit ihrer Aussage die Antwort von Bauamtsleiter Klaus Christ. Der hatte Manfred Rapp zuvor mitgeteilt, das es “innen wild aussieht” und “Sicherheit nicht garantiert” werden kann. Dr. Kaster-Meurer verteidigte die Verwaltung dann gleich auch gegen Vorwürfe, die im Ausschuß gar nicht erhoben wurden.

Veranstaltungsort oder Büronutzung

Und machte für den Nichteinbau der neuen Fenster eine Stadtratsmehrheit verantwortlich, die die dafür benötigten Mittel per Beschluß verweigert habe. Wo auch immer die Verwaltungschefin gelernt hat, dass Angriff die beste Verteidigung sein soll, diese Methode griff sie gern auf. An die Ausschußmitglieder richtete sie den Vorwurf, der Verwaltung bisher eine klare Vorgabe für die Zukunft des Gebäudes zur späteren Nutzung vorenthalten zu haben: “Sie haben sich noch gar nicht für die Art der Nutzung entschieden”. Entweder als “Veranstaltungsort” oder “Büronutzung”.

“Wir hatten bisher überhaupt keine Eile”

Innensnd führte weiter aus: “wir hatten bisher überhaupt keine Eile”. Auch seien im Etat keine Mittel für 2019 eingestellt. Daher könne man sich erst für den Haushalt 2020 über die konkrete Sanierungsvariante unterhalten. Selbst wenn diese kurzfristig beschlossen würde, käme die Innensanierung also erst mittelfristig in Gang. Laut Klaus Christ möchte die Verwaltung aus diesem Grund an ihrem Zeitplan festhalten. Der sieht eine Vorstellung der Kosten für die Varianten “Vollausbau” und “reduziert” am 13. März vor.

“Knallhart in Euros”

Dann würde “knallhart in Euros” dargelegt, was als Konsequenz aus dem Brandschutzgutachten wieviel koste und wo eine “massive Kostenreduzierung” möglich sei. Als Manfred Rapp nach der Textfassung dieses Gutachtens fragte, erhielt er die ihn vollkommen überraschende Antwort, eine solche gäbe es nicht. Für die Planungen in der Verwaltung reichten die Pläne. Eine Textfassung koste nur Zeit und weiteres Geld.

Verärgerung verarbeiten

Daher werde lediglich jene Variante später schriftlich ausgeführt, die vom Ausschuß auch beschlossen wird. Kurz danach wurde die Sitzung geschlossen. Eine Vielzahl von Ausschußmitgliedern blieb trotz Abendkälte noch vor dem Sitzungssaal und auf dem Parkplatz in Gespächsrunden versammelt stehen. Und suchte im Austausch von Bewertungen der durch die Verwaltungserklärungen ausgelösten Verärgerung diese zu verarbeiten.

Anmerkung der Redaktion:

Nach fernmündlicher Rücksprache mit unserem Versicherungsmakler Knorr & Partner (Moers) haben wir uns dazu entschlossen die Einladung der Oberbürgermeisterin anzunehmen. Wir gehen da rein “mit Helm und auf eigene Gefahr”. Und wenn wir nicht wieder rauskommen – oder erst beim Beginn der Sanierungsstufe Teil 2 “Innenausbau” im Jahr 2020ff – dann verraten wir im nächsten Leben, wo im Casinogebäude die Millionen aus der Stadtkasse versteckt sind.