Zeitreise für Hortkinder im Haus der Stadtgeschichte

Eine Zeitreise durch die Heimatgeschichte unternahmen 22 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren aus dem Hort Richard-Wagner-Straße. Sie waren einen Vormittag Gäste im Haus der Stadtgeschichte und wurden von Franziska Blum-Gabelmann und ihren Mitarbeitern Sarah Förster und Hansjörg Rehbein betreut. Sich ein Bild machen von der Stadt und ihren Menschen in vergangenen Zeiten, das war das Thema der ersten Station. Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann erklärte anhand von Portraits wie sich das Aussehen der Menschen insbesondere der Kleidung im Lauf der letzten Jahrhunderte veränderte.

Das noch mittelalterliche Stadtbild Kreuznachs mit seiner Stadtmauer und den Wehrtürmen wurde anhand des „kriegerischen“ und des „friedlichen“ Merians erörtert. Die Kinder mussten die Kauzenburg, die Brückenhäuser, den St. Wolfgangschor und die Pauluskirche finden. Zum Schluss bot die Abbildung von Schloss Rheingrafenstein die Möglichkeit, die Sage von dessen Erstehung vorzulesen, wobei die Kinder spekulierten, ob man heute noch den Abdruck des Esels sehen könnte, den der Teufel im Zorn fallen ließ, als er erkannte, dass man ihn betrogen hatte.

Im Anschluss packten alle ihre Kopien in die Rucksäcke ein. Zu den Resten der Stadtmauer am St. Wolfgangschor und weiteren historischen Stellen wie dem Wilhelmsturm, den Brückenhäusern und dem Kornmarkt führte dann Sarah Förster mithilfe eines eigens erstellten Stadtplans die Kinder, die in drei Gruppen aufgeteilt waren. Sie war über das Wissen der Kinder erstaunt, denn was Knaggen sind, wusste ein Junge, „das sind die Stützen fürs Brückenhaus“, und die Schwedenkugel konnten sie dem kriegerischen Ereignis 1632 zuordnen.

In der dritten Station im Haus der Stadtgeschichte hatte Hansjörg Rehbein Pokale, Medaillen, Urkunden und Fotos zum Sport ausgebreitet. Dass die Medaillen des Olympiasiegers Konrad Frey in einem Tresor verwahrt werden, regte die Fantasieder Kinder an, die zudem erstaunt waren, dass Karl Hornberger als schmächtiges Kind so oft über den Ellerbach hüpfte, bis er so stark war, dass er als Erwachsenerüber sieben Meter weit sprang und Deutscher Meister wurde.

Trotz tragen der Corona-Masken waren die Kinder in diesen drei Stunden mit Spaß und Konzentration bei der Sache, ein Lohn, über den die sich drei Referenten sehr freuten. „Wir haben als Stadtarchiv auch einen Bildungsauftrag. Unser neues Haus bietet uns dafür hervorragende Möglichkeiten“, zieht Franziska Blum-Gabelmann eine positive Bilanz der Premiere.

Text und Bild: Stadtverwaltung Bad Kreuznach