Leserbrief Dr. Volker Hertel und Werner Lorenz zum Bosenheimer Bad

Die Fakten des Leserbriefs von Herrn Maleton sind zu unterstreichen. Ich muss aber festhalten, dass die Zusammenarbeit mit den jetzigen Führungskräften der BAD GmbH (derzeitiger Betreiber des Schwimmbad Bosenheim) gut verläuft. Die Verantwortlichen konnten uns nachvollziehbar argumentieren, warum nicht genügend Personal vorhanden war, um längere Öffnungszeiten zu gewährleisten. Dies wird sich in der kommenden Saison sicherlich erheblich bessern, weil das Personal aus dem Salinental freie Kapazitäten hat. Was die Wasserverluste betrifft, so ist festzuhalten, dass über das normale Maß hinaus der Wasserverlust extrem hoch ist. Seit 2014 beschäftigt sich der Vorstand des Schwimmbadfördervereins gemeinsam mit der BAD GmbH mit diesem
Problem. Deswegen hat der Schwimmbadförderverein schon einmal eine Schwimmbadplanerin eine Kostenaufstellung erarbeiten lassen, aus der
ersichtlich ist, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Wir sind kampfbereit

So wird heute ein Austausch der Folie, die nach 40 Jahren sehr porös ist, mit ca. 150.000 Euro beziffert. Bei so einem enormen Wasserverlust hat sich eine Erneuerungsinvestition in 3-4 Jahren amortisiert. Wäre die Stadt KH ihren Verpflichtungen, die sie im Eingemeindungsvertrag damals eingegangen ist,nachgekommen, müsste sich das Bad bis heute in einem erheblich besseren Zustand befinden. Die Krönung dieses blamablen Trauerspiels ist natürlich, dass der Verkaufserlös des Bosenheimer Bades (ca. 450.000 €) in die Finanzierung des neuen Bades im Salinental fließen soll. Mit anderen Worten: Man hat das Bosenheimer Bad absichtlich zerfallen lassen, um es sich später unter den Nagel reißen zu können. Unser Kampfgeist für unser Bosenheimer Bad ist stärker denn je. Mit Hilfe von etlichen Freunden des Bades bedienen wir uns jeglichen Mitteln zur Erhaltung. Es wird 2019 im Bosenheimer Bad für alle Familien eine Überraschung vom Schwimmbad Förderverein geben.

Werner Lorenz, Vorsitzender des Schwimmbadfördervereins Bosenheim
Dr. Volker Hertel, Ortsvorsteher Bosenheim

Beide Bosenheimer Leserbriefschreiber beziehen sich auf einen des Hans-Bodo Maleton, der ebenfalls im Stadtteil wohnt und in der Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurde:

“Mit Interesse habe ich den Artikel vom 16. Januar 2019 in der AZ über den immensen Wasserverlust im Bosenheimer Freibad und die damit einhergehende berechtigte Sorge um die Zukunft des Ba­des zur Kenntnis genommen. Nach sachlicher Darstellung der vorliegenden Fakten endet der Beitrag leider mit der sub­jektiven Äußerung, dass trotz des Jahrhundertsommers 2018 der Besuch mit gerade einmal 9000 Besuchern „nicht so doll“ gewesen sei. Das hört sich erst mal richtig negativ an und spielt den Schwimmbadgegnern mächtig in die Kar­ten. Wenn man jedoch so et­was behauptet, sollte man aber auch fairerweise hinzufü­gen, dass das Bad in der ver­gangenen Saison nur mit er­heblich verkürzten Öffnungs­zeiten im Vergleich zu den vorherigen Jahren betrieben wurde. Zur Erinnerung: Bade­saison drei Wochen kürzer, tägliche Öffnung erst um 13 Uhr, in den Sommerferien und am Wochenende um 11 Uhr, Einlass immer nur bis 18 Uhr. Im Vergleich zu den normalen Öffnungszeiten lagen die Mög­lichkeiten, das Bad zu besu­chen, somit nämlich gerade mal bei 60 Prozent, wodurch vormittags die Schulklassen und die zahlreichen Früh­schwimmer sowie nach Feier­abend die hitzegeplagten Arbeitnehmer in die Röhre schauen mussten. Unter Be­rücksichtigung dieser Voraus­setzungen könnte man objek­tiv gesehen auch den Spieß umdrehen und die Besucher­zahl auf einen 100-prozentigen Badebetrieb hochrechnen, die dann bei knapp 15000 ge­legen hätte – behaupte ich jetzt mal.

Hans-Bodo Maleton”