Das Brückenhaus mit der Schwedenkugel ist so gut wie gerettet

Es gibt nicht viele gute Nachrichten derzeit aus dem Stadthaus. Die eine, die die Oberbürgermeisterin gestern Abend nach 20 Uhr in der Sitzung des Planungsausschusses verkündete, ist gleich eine ganz wichtige. Das Brückenhaus mit der Schwedenkugel, eines der Wahrzeichen der Stadt, ist so gut wie gerettet. Denn der Stadtverwaltung ist es gelungen einen Bundestopf der Stadtbauförderung anzuzapfen. Der wird der klammen Stadtkasse im Falle einer Einigung mit dem derzeitigen Eigentümer 90% der förderfähigen Sanierungskosten und des Kaufpreises gemäß amtlichen Verkehrswertgutachten erstatten.

Allerdings mit einer dauerhaften Auflage. “Das Gebäude muß für einen öffentlich Zweck genutzt werden”, erläuterte Dr. Kaster-Meurer. Hier wird ein langfristig tragfähiges Konzept gesucht, mit dem die Betriebskosten des Hauses erwirtschaftet werden können. Viele der Vorschläge, die in solchen Situationen reflexartig hinausposaunt werden, sind allerdings nicht zielführend, stellte die Oberbürgermeisterin klar. So könne die Tourist-Information nicht einfach umziehen, weil an deren jetzigem Ort ebenfalls eine Hilfe in Anspruch genommen wurde.

Die vom derzeitigen Eigentümer geplante Nutzung als “Weinlokal” im Erdgeschoß und “Ferienwohnung” im Dach scheide aus, weil diese nicht öffentlich sei. Nach dem Ende der Sitzung des Planungsausschußes wurde von einigen Mitgliedern andiskutiert, ob es in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll sei, auch das zweite Brückenhaus von Anfang an in das Städtebau-Förderprojekt einzubeziehen. “Wenn wir jetzt die Hausnummer 94 retten und in einigen Jahren die 96 ansteht, fragen uns die Leute doch, ob wir noch ganz dicht sind”, mahnte ein PLUVler, der namentlich nicht genannt werden möchte.