Bei Katie klingelte der Osterhase schon am Samstag

Für Meine Stadt Bad Keuznach gibt Andreas Schnorrenberger alles. Auch den Osterhasen. Der Knaller ist: selbst im Fell, mit Wuschelkopf und großen Ohren macht er eine gute Figur. So sahen das gestern jedenfalls mehr als zwei Dutzend Kinder und ihre Eltern. Wie Katie (8 Jahre) in der Zelterstrasse im Stadtteil Planig.

Sie hatte sogar eine Begrüssung für den Osterhasen auf den Gehweg gemalt. Als der dann vollkommen überraschend riesengroß vor ihr stand, staunte sie erst einmal. Auch in Winzenheim war die Freude groß, als es bei Familie C. unerwartet an der Tür klingelte. Die Jungs waren natürlich total von dem sprechenden Osterhasen begeistert.

Auch die Oma wollte den Osterhasen unbedingt in Augenschein nehmen.

Sie durften sogar das Fell streicheln. Aber auch das Osterkörbchen, das Schnorrenberger mitgebracht hatte, konnte sich sehen lassen: gefüllt mit Gutscheinen vom Cineplex, der Gravity Boulderhalle, dem Madagasga Kinderpark, einem Frühstücks-Gutschein vom Salinas sowie Süssigkeiten vom Kaufland hat es einen Wert von je über 40 Euro. Für die auf Facebook (Mein Bad Kreuznach) und dieser Seite beworbene Kinder-Oster-Überraschung hatten sich hunderte von Familien beworben. 50 ausgeloste davon wurden am Samstag und werden heute – ohne Ankündigung – besucht.

Natürlich unter Einhaltung der Corona-Vorgaben. Dabei stand die Aktion fast schon vor dem Aus. Als Andreas Schnorrenberger das Konzept für die Osterüberraschung vor zwei Wochen entwickelte, ging er davon aus über ein Hasen-Kostüm zu verfügen. Es stellte sich allerdings heraus, dass es von einer Ausleihe im vergangenen Jahr nicht zurückgekommen war. Schnorrenberger suchte im Internet nach einer entsprechenden Verkleidung und fand schließlich in Rostock einen Verleih. Der wegen Corona gleich mehrere Hasenkostüme im Angebot hatte. Die Lieferung ging auch raus. Kam aber bis Gründonnerstag in Bad Kreuznach nicht an. Wo am Karfreitag ein Hasenkostüm herbekommen?

Der Macher von Meine Stadt Bad Kreuznach erinnerte sich an eine Osteraktion im neuen Stadtteil Bad Münster. Und wandte sich hilfesuchend an deren Verkehrsverein. Vorsitzender Stefan Köhl gab spontan seine Zusage. Und ermöglichte so die plangemäße Umsetzung. Obwohl meine Stadt Bad Kreuznach so heißt, wird dort von Anfang an die Region gedacht. Also auch an die Gemeinden im Umland. Und so war der Meine-Stadt-Osterhase am Samstag u.a. auch unterwegs in Münster-Sarmsheim, Langenlonsheim, Bretzenheim, Guldental, Roxheim, Hargesheim, Rüdesheim, Weinsheim, Hüffelsheim, Norheim, Hackenheim, Neu-Bamberg und Sprendlingen. Und heute geht es, überwiegend im Stadtgebiet, weiter.

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06.04.20 – “Meine Stadt Bad Kreuznach verlost 50 Osterkörbchen”

Meinung: so geht Stadtmarketing

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Die hauptamtlichen Verantwortlichen haben sich unter ihren Schreibtischen vor dem Corona-Virus in Sicherheit gebracht. Und Ostern rein virtuell organisiert. Trotzdem hatten dutzende von Kindern samt ihren Familien einen realen Bonusspaß. Weil Andreas Schnorrenberger, dem die Stadtverwaltung mit einem beispielosen Aufwand bei der Eisbahn das Leben so schwer wie möglich machte, nicht in Seuchen-Depression verfiel, sondern das machte, was er kann wie kein anderer: Freude schenken und Hoffnung stärken. Zu danken ist natürlich den von ihm motivierten Sponsoren Cineplex, der Gravity Boulderhalle, dem Madagasga Kinderpark, dem Salinas sowie dem Kaufland, die wie der Meine-Stadt-Geschäftsführer an morgen denken.

Für Meine Stadt Bad Kreuznach zieht sich Andreas Schnorrenberger auch bei 24 Grad im Schatten ein Fell über.

Denn das Leben wird weitergehen, wenn die Seuche durch die disziplinierte Einhaltung von Abstand und Desinfektion samt Masken in den Griff bekommen wurde. Wenn dann die Menschen darüber nachdenken, wer in der Krise wie gehandelt hat – bzw wer nicht, trennt sich in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Spreu vom Weizen. Während andere sich mit sich selbst beschäftigen, hat ein Planiger Junge mit Hilfe aus Bad Münster den steuerbezahlten Tourismusmanagern gezeigt, wie Stadtmarketing geht: nämlich regional. Schnorrenberger hoppelte nicht nur in der Nahemetropole, sondern über die Dörfer. Ob sozial, kulturell oder wirtschaftlich – ohne die Stadt sind die Gemeinden nicht die Hälfte wert. Und ohne die Menschen im Umland kannst Du ein großes Straussenei über Bad Kreuznach schlagen. Schnorrenberger hat das verstanden. Und macht praktisch, worüber andere nur reden.