Feuerwehr-Statistik 2019: 38 Dienstleistungen, 294 Brand- und 254 Hilfeleistungseinsätze

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach fuhr im Jahr 2019 mit ihren 140 aktiven Feuerwehrleuten aus den vier Löschbezirken Süd, Nord, Ost und West unter der Leitung der Wehrleiterin Manuela Liebetanz insgesamt 586 Einsätze (Vorjahr 588), davon 294 Brandeinsätze (Vorjahr 305), 254 Hilfeleistungseinsätze (Vorjahr 244) und führte 38 Dienstleistungen (Vorjahr 39) wie z. B. Stellproben mit der Drehleiter, Begehungen im vorbeugenden Brandschutz und Brandsicherheitswachen durch. Zu 110 Alarmierungen durch automatische Brandmeldeanlagen rückte die Feuerwehr aus. 26 ausgelöste private Rauchmelder stellten sich als technische Fehlalarmierung heraus. Zu zwei Großbränden rückte die Feuerwehr aus.

Im Mai brannte ein Schrotthaufen im Außenbereich eines Verwertungsbetriebes im Seeber Flur in Planig. Der größte Brand im Jahr 2019 war der Lagerhallenbrand bei der Firma Jost in der Felix-Wankel-Straße. Dort fiel im Juni eine 1.800 m² große Lagerhalle den Flammen zum Opfer. Mit Unterstützung von Feuerwehren über die Kreisgrenze hinaus, konnte ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindert werden. In der Spitze gaben die 140 vor Ort befindlichen Wehrleute 10.000 l Wasser pro Minute ab. Insgesamt 19 Zimmer-, Küchen-, Wohnungs-, Keller- und Gebäudebrände wurden gelöscht. Im März brannte hinter einem Mehrfamilienhaus im Völkerring eine Couch.

Die Flammen schlugen bis zum Dach hoch und entzündeten dieses. Durch das rasche Eingreifen konnte in letzter Sekunde ein Ausbreiten auf die Wohnungen verhindert werden. Im Mai brannte eine Couch im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Waldalgesheimer Straße in Winzenheim. Der Brand wurde rasch gelöscht. Verletzt wurde niemand. Im Dezember kam es zu einem Balkonbrand in dem Wohnheim Sophie-Scholl in der John-F.-Kennedy-Straße, der auf die Dachisolierung übergegriffen hatte. Weiterhin hielt die Wehrleute ein Dachstuhlbrand in der Mainzer Straße auf Trab. Die Ursache für den Brand wurde in einem Abluftrohr gefunden. 16 mal löste angebranntes Essen eine Alarmierung aus.

13 mal wurde eine Brandnachschau durchgeführt. 27 Flächen,- Hecken- und Waldbrände wurden gelöscht. Darunter im Mai ein etwa 1.000 m² großer Flächenbrand auf dem ehemaligen Schießplatz der Amerikaner auf dem Kuhberg, der gedroht hatte auf ein Waldstück überzugreifen. 14 Fahrzeugbrände und acht Kaminbrände wurden bekämpft. Zu 18 unklaren Rauchentwicklungen rückten die Wehrleute aus. Weiterhin wurden 28 sonstige Brandmeldungen abgearbeitet. Zu 13 Einsätzen wurden die Drehleitern, Tanklöschfahrzeuge und Sonderfahrzeuge der Stadt in den Kreis und darüber hinaus alarmiert. U. a. im Juni bei einem Lagerhallenbrandder Firma Polymer in Bad Sobernheim. Zwölf Brandsicherheitswachdienste wurden gestellt.

U. a. der mehrtägige Wachdienst in vielen 12 Stundenschichten über die Jahrmarktstage und der Wachdienst über die Tage des mittelalterlichen Marktes in Bad Münster am Stein/Ebernburg. Für Polizei und Rettungsdienst wurden insgesamt 68 Amtshilfeeinsätze in Form von Türöffnungen, Personenrettungen mittels Tragehilfe oder mit der Tragehalterung über die Drehleiter unterstützt, weil das Treppenhaus für den patientengerechten Transport zu eng war. 17 Personen wurden aus
Aufzügen befreit. Insbesondere aus den Aufzügen am Bahnhof. 16 Personen wurden aus Zwangslagen befreit. Besonders versehentlich in Fahrzeugen eingeschlossene Kleinkinder kamen vermehrt vor.

Im März wurde auf einer Baustelle in der Kurhausstraße in Bad Münster der Fuß eines Bauarbeiters durch ein verrutschtes 4 m langes Treppenteil eingeklemmt. Etwa 3,5 Stunden dauerte der Rettungseinsatz. Im Mai steckte eine Frau mit ihrer Hand im Einwurfschlitz des Briefkastens der Sparkasse Rhein-Nahe am Kornmarkt fest. Sie wurde mit Kleinwerkzeug aus ihrer misslichen Lage befreit. Eine 55jährige Frau brach im August in ihrem Garten durch die Betonabdeckung einer Sickergrube, fiel etwa 3 m in den Schacht und blieb in den Fäkalien stecken. Sie erlitt dabei eine Kopfplatzwunde und Rückenverletzungen. Sie wurde mit einem Seilsystem an der Drehleiter gerettet.

Im Dezember stand eine ältere Dame unter der Fußgängerbrücke des Eisweges über den Salinenteich (Flutgraben). Sie war nass und stand im knöcheltiefen Wasser unter der Brücke. Sie konnte nicht alleine die etwa einen Meter hohe Ufermauer überwinden und wurde von den Wehrleuten gerettet. Zwölf Tierrettungen wurden durchgeführt. 56 Unwettereinsätze wurden abgearbeitet. So mussten alleine im März zwischen 13 Uhr und 20:30 Uhr 34 sturmbedingte Einsätze abgearbeitet werden. Zehn Wasserschäden z. B. durch Wasserrohrbrüche galt es zu beseitigen. Zehn Verkehrsunfälle wurden bewältigt. Im März verursachte ein Porschefahrer auf der B 428 einen Frontalzusammenstoß mit einem PKW. Beide Fahrer mussten schwer verletzt aus ihren Fahrzeugen befreit werden.

Es folgten im weiteren Jahresverlauf weitere schwere Verkehrsunfälle auf der B 428, die sich alle zwischen dem Kreisel Bosenheimer Straße und der Ortseinfahrt Bosenheim ereigneten. Zehn Einsätze wegen gemeldeten Gasgeruch bzw. Gasaustritt sowie Einsätze mit Chemikalien mussten die Wehrleute abarbeiten. Darunter ein stundenlanger Einsatz im Oktober, als bei einer Wäscherei in der Industriestraße bei einem Umfüllvorgang Wasserstoffperoxid austrat. 20 Mal mussten ausgelaufene Betriebsstoffe aufgenommen werden. Bei 24 kleineren technischen Hilfeleistungseinsätzen war die Feuerwehr aktiv.

Zu elf Einsätzen wurden Fahrzeuge außerhalb des Stadtgebietes angefordert. Acht Anleiter- und Durchfahrtskontrolle und 18 Begehungen im vorbeugenden Brandschutz und Überprüfung der Schließungen von Brandmeldeanlagen wurden durchgeführt. Neben den vielen Einsätzen absolvierten die Wehrleute ehrenamtlich an 40 Tagen Ausbildungsdienste und Übungen, besuchten diverse Feuerwehrlehrgänge auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz und hielten sich auf der Atemschutzübungsstrecke fit für den Einsatz.

Aktiv oder im Förderverein

Auch wer nicht aktiv der Feuerwehr beitreten kann oder möchte, kann die Arbeit der freiwilligen Wehrleute als Mitglied des Fördervereines durch seinen Mitgliedsbeitrag unterstützen. Gerade im Bereich der Jugendarbeit ist der Förderverein ein wichtiger Partner zur Gewinnung neuer Interessenten. Wir freuen uns über neue Mitglieder, sowohl in der Jugendfeuerwehr und den Kreuznacher Flämmchen, als auch in der aktiven Wehr und dem Förderverein. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei der Wehrleiterin der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach Manuela Liebetanz unter der Rufnummer 0671/862-0 melden.

Text: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach