AfD: Bitte um Schweigeminute vor der Stadtratssitzung

Als Reaktion auf den Mord in Hanau hat sich die AfD-Stadtratsfraktion schriftlich an die Oberbürgermeisterin gewandt. Fraktionsvorsitzender Thomas Wolff bittet “um eine Schweigeminute im Gedenken der Opfer”. Diese soll unmittelbar vor der heutigen Stadtratssitzung statfinden. Das Schreiben lautet im Wortlaut:

“Sehr geehrte Frau Oberbürger Dr. Kaster-Meurer, werte Fraktionskollegen, die AfD-Fraktion möchte um eine Schweigeminute im Gedenken der Opfer, unmittelbar vor der kommenden Stadtratssitzung, bitten. Das abscheuliche Verbrechen in Hanau erschüttert uns zutiefst und macht uns fassungslos. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den Opfern dieser grauenvollen Gewalttat und ihren Angehörigen. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung. Der Attentäter von Hanau hat im Wahn gehandelt. Im Wahn auf alles Fremde und auf das Eigenen. Laut dem im Internet veröffentlichten Manifest des Attentäters gehört auch das Deutsche Volk vernichtet. Wie der Attentäter selbst berichtet, hat er seit dem Jahr 2002 bis schließlich vor kurzem die Behörden – Polizei, Staatsanwaltschaft Hanau und zuletzt die Generalbundesanwaltschaft – mit seinem Wahn konfrontiert und beschäftigt.

Ohne, dass die Behörden einen Handlungsbedarf sahen. Wie kann es also sein, dass ein selbst für Laien erkennbar schwer kranker Mann, einen Waffenschein und scharfe Waffen legal besitzt? Auf Bundesebene muss die Frage zwingend geklärt werden: Wie konnte das geschehen? In der Schweigeminute gedenken wir auch der Opfer und Angehörigen des am 20.02.2020 statt gefundenen Amoklauf in Böhl-Iggelheim, bei dem ein somalischer Asylbewerber durch das Messer eines Deutsch-Türken starb und ein in Italien geborener polnischer Staatsangehöriger schwer verletzt wurde. Es ist entsetzlich wie sehr sich innerhalb weniger Jahren die innere Sicherheit im einst sicheren Deutschland zusehends verflüchtigt. In tiefer Betroffenheit im Namen der AfD-Fraktion Thomas Wolff Fraktionsvorsitzender”