Lothar Bastian: “der Fluch der langen Tagesordnung”

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen. Das macht die Reaktion von Lothar Bastian auf unseren Kommentar “Aufgespiesst: der Fluch der kurzen Tagesordnung” deutlich. Absolut zutreffend weist das langjährige Grünen-Stadtratsmitglied auf ein weiteres Problem hin: den “Fluch der langen Tagesordnung”. Anders als bei der Sitzunglänge mit der kurzen ist deren Hintergrund allerdings schnell erklärt. Bastians Definition auf der Basis hunderter persönlich wahrgenommener Termine: “Die Verwaltung und insbesondere die Stadtspitze(n) lieben es, den Stadtrats- und Ausschuss-Mitgliedern sehr lange Tagesordnungen vorzulegen; dabei werden potentielle Konfliktthemen gerne ganz nach hinten geschoben”.

“Belastungsbedingte, (zu) kurze Befassung”

Mit der Erklärung, “mit diesem Trick will man uns überrumpeln, weil man annimmt, dass wir dann keine Lust und/oder Energie mehr haben, diese Themen auszudiskutieren”, faßt Lothar Bastian über 30 Jahre langes eigenes Erleben in den kommunalen Gremien zusammen. Um festzustellen: “dass es also bei sehr langen Tagesordnungen kürzere Diskussionen gibt, ist eher ein Zeichen für eine belastungsbedingte, (zu) kurze Befassung mit einem Beschluss”. Diesen Aussagen kann ich aus eigenem Erleben vollinhaltlich zustimmen. Und auch der Schlußfolgerung, mit der Lothar Bastian seine Stellungnahme abschließt: “ich finde es daher nicht immer schlimm, wenn man bei einer kurzen Tagesordnung mehr Zeit für eine ausführliche Diskussion hat ! :-)”. Beste Möglichkeit diese Einschätzungen zu überprüfen besteht heute ab 17.30 Uhr im ehemaligen Telekomgebäude (Brückes 2-8). Denn der Stadtrat tagt öffentlich.

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24.01.20 – “Aufgespiesst: der Fluch der kurzen Tagesordnung”