Von unserem Redakteur
Claus Jotzo
Spätestens am 27. Dezember gab es für die Stadtverwaltung und Dr. Kaster-Meurer das perfekte Ausstiegsszenario aus der Eisbahn-Blockade. Betreiber Andreas Schnorrenberger hatte der Stadtspitze die 45 Unterschriften der Anwohner pro Betriebserlaubnis übermittelt. Zu diesem Zeitpunkt lagen der Verwaltung die gutachterliche Bahnabnahme, der Bauantrag und ein Lärmgutachten vor. Nach amtlicher Mitteilung (Presseerklärung vom 20.12.19) war “Lärmschutz” das einzige verbliebene Problem (diese Seite berichtete). Die Oberbürgermeisterin hätte sinngemäß öffentlich erklären können: “Danke Herr Schnorrenberger. Mit diesen Einverständniserklärungen ist die letzte Hürde aus dem Weg geräumt.
Wir werden den Betrieb unter den und den Bedingungen dulden – solange alles ruhig beibt.” Damit wäre die Verantwortung für einen ordnungsgemäßen Ablauf an Andreas Schnorrenberger übergegangen. Im Falle von Beschwerden hätte dieser sich rechtfertigen – oder die Bahn schließen müssen. Und im Silvestergeknalle wäre der Dezember-Streit um das Eislauf-Vergnügen in Vergessenheit geraten. Wie bekannt ist kam es dazu nicht. Schnorrenbergers Unterschriften-Aktion blieb bis heute ohne jede Reaktion seitens der Stadt. Das verwundert auch wohlwollende Beobachter der städtischen Treibens nachhaltig. Und auch wir konnten uns keinen Reim auf diese sture Realitätsverweigerung durch das Bauamt und die OBin machen. Bis gestern Nachmittag.
Treffen mit einem Informanten aus der Stadtverwaltung unweit der Eisbahn unter konspirativen Bedingungen (Handys bleiben im Auto, kein Foto des Ortes, nur Papier und Kugelschreiber erlaubt). Und dann die inhaltliche Bombe. Als sich Mitte Dezember in den sozialen Netzwerken ein Proteststurm gegen Dr. Kaster-Meurer wegen ihres Eisbahn-Hammers aufbaute, reifte bei OBin-kritischen Verwaltungsangehörigen der Gedanke: “so werden wir die Alte los”. Demzufolge nehmen diese Kräfte billigend in Kauf, dass Andreas Schnorrenberger wirtschaftlich vor die Hunde geht, um den Ansehensschaden für Dr. Kaster-Meurer größtmöglich zu machen. “Kommt die Eisbahn, bleibt nach ein paar Wochen nur ein schlechter Nachgeschmack. Gibt es keine, sondern einen Prozeß, hängt das der OBin an bis zu ihrem beschleunigten Abgang”.
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