Proteststurm gegen Eisbahn-Verhinderung

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Das Bauamt hat in diesen Tagen keinen leichten Stand. Im Planungsausschuß und im Stadtrat scheitern immer mehr von der Verwaltung vorgeschlagene Projekte. Und in der Bevölkerung macht sich gegen einzelne Vorhaben offener Widerstand breit. Zuletzt im Großraum Hohe Bell / Weyroth / Humperdinckstrasse. Dr. Kaster-Meurer, die auch Baudezernentin ist, gelingt es immer seltener die fachlich oft gut begründeten Vorschläge ihrer Fachämter in den Gremien und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Ein aktuelles Beispiel liefert ihr Plazet gegen die Eisbahn auf dem Kaufland-Gelände. Wie diese Seite gestern berichtete, stellte sich die Oberbürgermeisterin uneingeschränkt hinter das bauaufsichtliche Verbot.

Insbesondere der Hinweis auf “Lärmschutz” und die OBin-Ausssage, “wir müssen aber die Belange aller berücksichtigen”, lösten in den Sozialen Netzwerken einen Proteststurm aus. So stellt eine Anwohnerin, die nach eigenen Angaben 500 Meter entfernt von der Eisbahn wohnt, fest: “sie stört mich nicht im geringsten”. Allerdings seinen Jahrmarkt und Fastnacht mit “Lärm bis in die Nacht hinein” störend.

Eine direkte Anwohnerin aus dem Schwabenheimer Weg wehrt sich dagegen, entgegen ihrem Willen tagsüber vor angeblichem Eisbahn-Lärm geschützt zu werden. Von der selben Stadtverwaltung die erlaubt, dass vom Oktoberfest am Grenzgraben aus zwei Wochenende lang die Oststadt nach Mitternacht “rücksichtslos beschallt wurde”. Diese Erfahrung von vor wenigen Wochen bestätigt auch der Planiger Peter Lukas. “Wie alle anderen hier mußte ich die Musik aus dem Zelt hören. Als ich mich beschwert habe, kamen von der Stadt nur Ausreden”.

Das Messen mit zweierlei Maß wird auch von anderen Verwaltungskritikern aufs Korn genommen. Daniel (vollständiger Name der Redaktion bekannt) findet es “merkwürdig”, dass für die Präsentation von Brause eines US-Herstellers Absperrungen von der Stadt vorgenommen werden. Und auf dem Kauflandgelände eine Eisbahn verboten wird, “die keinen stört”. Es sind dutzende von Kommentare, die sich sehr kritisch mit der Vorgehensweise der Stadt auseinandersetzen. Und ihre Wünsche und Hoffnungen zum Ausdruck bringen.

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03.12.19 – “Stadt stoppt Eisbahn auf dem Kaufland-Gelände”

Meinung: Dr. Kaster-Meurer entfacht Flächenbrand auf dem Eis

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wer hätte das gedacht: Prüfberichte werden rechtswidrig verheimlicht, der Krankenstand in der Stadtverwaltung sprengt jeden Vergleichsrahmen, das Klima im Stadtrat ist im Keller, der Mantelsonntag wird verboten. Und vieles mehr. All das führt kaum zu emotionalen Reaktionen in der Bevölkerung gegen die hauptverantwortliche Oberbürgermeisterin. Und dann läßt sie von ihrer Bauaufsicht eine Eisbahn verbieten. Weil die “gefährlich” ist. Und “Lärm” macht. Mit dieser Rücksichtslosigkeit ist Dr. Heike Kaster-Meurer das gelungen, was selbst ihre klaren Rechtsverstösse nicht bewirkt haben: innerhalb von 48 Stunden hat sich – ohne jede Motivation von aussen oder die Betroffenen – ein Proteststurm entwickelt. Diese Frau hat wirklich Talent. Sie hat es geschafft einen Flächenbrand auf dem Eis zu entfachen. Das macht ihr so schnell keine nach. Da gibt es kommunalpolitisch tätige Personen, die jahrelang alles versucht haben, um die von der Oberbürgermeisterin bewirkten ernsthaften Probleme öffentlich erkennbar zu machen. Die hätten sich die Mühe sparen und entspannt abwarten können. Denn das hat sie jetzt ganz allein geschafft.