Herbstmarkt durchwachsen

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Eigentlich war das gestern ein ideales Mantelsonntagwetter: leichter Nieselregen und mit 10 Grad kühl genug, um den Bedarf für warm und trocken haltende Kleidung spür- und fühlbar zu machen. Wie in über 50 Jahren bewiesen, schreckt dieses früher typische Herbst-Wetter Kund*Innen auch nicht ab. Von denen kommt ein großer Teil aus der Region nach Bad Kreuznach. Und im Umland weiß man, wie man sich mit Schirmen und Jacken auszustatten hat, um unabhängig vom Wetter gut im Freien zurecht zu kommen. So rückten gestern tausende Passanten und Gäste aus dem Umland in die Stadt ein. Bei weitem nicht so viele, wie an den Mantelsonntagen. Aber erkennbar mehr als an “normalen”.

Der von Pro City beworbene “Herbstmarkt” wurde dabei, wie unsere Umfrage ergeben hat, als solcher nicht recht wahrgenommen. Also nicht als einheitliche, zusammenhängende Veranstaltung. Im Eindruck der großen Mehrzahl der von uns befragten Gäste war dafür insgesamt das Angebot zu “dünn” und in weiten Teilen der Fußgängerzone Mannheimer und Kreuzstrasse “zu wenig los”. Es gab aber auch Passanten, die von der Wormser Strasse bis zum Zwingel einfach mal quer durch die Stadt gelaufen sind – und das nicht bereut haben. Als Publikumslieblinge konnten ganz unzweideutig die Stadtbibliothek mit dem Bücherflohmarkt und der Stoffmarkt auf dem Kornmarkt identifiziert werden. Dort war schon äusserlich erkennbar die Besucherfrequenz am höchsten. Und auch die meisten Gäste sprachen diese beiden Angebote von sich aus ungefragt an.

Der Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin, CDU-Stadtverbandsvorsitzende Erika Breckheimer und Beigeordneter Markus Schlosser besuchten bei ihrer Tour durch die Innenstadt auch die historische Neustadt.
Auch echte Buch-Profis wie Hermann Schmitt gingen beim Bücherflohmarkt der Stadtbibliothek auf “Schatzsuche”.
In der Stadtbibliothek wurden wurden im Hinblick auf Halloween kleine schwarze Fledermäuse gebastelt. Sehr zur Freude der jüngeren Gäste.
Beim Imkerstand herrschte kein Hochbetrieb.
Hätte SooNahe den Werbestand bei Gerhard Merkelbach aufgebaut, der ebenfalls gestern einen Aktionstag hatte (zugunsten des verunglückten A-Jugend-Fußballers Pascal Szewczuk aus Roxheim) hätte die Regionalmarke wohl mehr Neukundenkontakte gehabt.
Wie hier bei Blumen Risse schauten Passanten häufiger durch verschlossene Eingangstüren in Läden und Geschäfte.
Weil deutlich weniger Menschen in die Stadt kamen, als an Mantelsonntagen üblich, waren fast überall Parkplätze zu bekommen und die sonst üblichen Einfahrstaus gab es nicht.
Bei C&A kennen sie den Unterschied zwischen Oberverwaltungsgericht und Oberlandesgericht nicht. Egal. Beides in Koblenz^^.