Mahnung zur Notwendigkeit fortdauernder Gedenk- und Friedensarbeit

Auf dem Bad Kreuznacher Hauptfriedhof wird auf verschiedenen Anlagen in der Mitte des 16 Hektar großen Areals den Gefallenen und Opfern der Kriege und des Faschismus (1870/71, 1914-18, 1939-45) gedacht. Eines der Ehren- und Kriegsgräber ist speziell den Bombenopfern des Zweiten Weltkriegs gewidmet. Da das Ehrengrabfeld nicht mehr schön aussah, wurde es durch die städtischen Friedhofmitarbeiter umfassend saniert. Die erneuerte Anlage präsentierten jetzt Bürgermeister Wolfgang Heinrich, Friedhofsverwalter Markus Foos und Raimund Schneider von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Die Behörde in Trier ist landesweit für die Betreuung der Kriegsgräber mitverantwortlich und stellte die Mittel für die Arbeiten bereit.

Durch die Neugestaltung des Ehrengrabfelds der Bombenopfer auf dem Hauptfriedhof wird auch Friedens- und Gedenkarbeit geleistet. Darüber freuen sich Mareike Näher (kommissarische Leitung Bauhof), Bürgermeister Wolfgang Heinrich, Raimund Schneider (ADD Trier), Christine Senft-Witt und Markus Foos (beide Friedhofsverwaltung) (von li.).

„In den vergangenen zwei Jahrhunderten hat sich der Hauptfriedhof zu einer der schönsten Grünanlagen der Stadt entwickelt. Damit das so bleibt, muss die gesamte Anlage fortlaufend gepflegt und, wenn nötig, erneuert werden“, sagte Heinrich, der sich für die gelungene Arbeit bei der Friedhofsverwaltung und der ADD bedankte. Eine würdige Erscheinung der Gedenkstätten sei man zudem den Opfern der Kriege, deren Nachkommen und der Erinnerungskultur schuldig. Die Bedeutung der Gedenk- und Friedensarbeit hob auch Schneider hervor: „Diese Gräber sind nicht nur Begräbnisstätten, sondern stumme Zeugen für die Grauen des Krieges und Mahnmale für den Frieden. Durch die umfassende Neugestaltung haben sich die Stadt als Friedhofsträger und die ADD für den Frieden eingesetzt, denn Frieden darf nicht verjähren!“

Nötig geworden war die Neuanlage des Ehrengrabfelds, weil sich trotz intensiver Pflege immer mehr Unkraut auf den Beeten breit machte. „Zugleich wurde der Bodendecker ,Immergrün‘ zunehmend spärlicher“, berichtet Foos. Daher baggerten die Friedhofmitarbeiter im April den Boden 30 bis 40 Zentimeter tief aus und füllen ihn mit neuer Erde − über 500 Tonnen − auf. Dann wurde der Boden mit Dauerdünger versehen und planiert. Im Juni folgte die Bepflanzung mit Waldsteinia, einem anspruchslosen, aber wertvollen Bodendecker, der mittlerweile gut angewachsen ist. Foos ist sich sicher: „Mit ihrem geschlossenen Bewuchs wird sie eine erneute Verunkrautung verhindern.“

Die Erneuerung des Ehrengrabfelds für die Bombenopfer kostete inklusive Arbeits- und Maschineneinsatz rund 40.000 Euro. Die Kosten werden durch die jährlich zugewiesenen Pauschalbeträge für die Ehren- und Kriegsgräber des Landes durch die ADD gedeckt. Auf den verschiedenen Kriegsgräberstätten der Stadt Bad Kreuznach sind insgesamt 3281 Kriegstote bestattet. Auf dem Ehrengrabfeld fanden 230 Bombenopfer ihre letzte Ruhe. Diese starben während des Großangriffs der United States Air Force am 2. Januar 1945, bei dem tausende Spreng- und Brandbomben auf die Nahestadt niedergingen. Große Teile der Innenstadt zwischen Bahnlinie und Nahe wurden dabei zerstört.

Text und Bilder: Stadtverwaltung Bad Kreuznach