Gestern im Werkausschuß enthüllt: akute biologische Gefahr für das Kompostwerk

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Seit einigen Wochen wird das Kompostwerk des Kreises von einer biologischen Gefahr bedroht. Erkannt und identifiziert wurde sie erst vor wenigen Tagen. Wie in Alfred Hitchcocks Thriller aus 1963 sind es Vögel, die unerwartet und gnadenlos angreifen. Noch richtet sich ihre Aggression nur gegen Kraftfahrzeuge. Aber schon jetzt ist der Schaden beträchtlich.

Mit ernstem Blick präsentierte Meik Schwinn gestern Nachmittag dem Werkausschuß einige von Krähen zerstörte Wischerblätter. Das löste zunächst Heiterkeit aus. Bis Ludger Nuphaus (Grüne) auf wesentlich teurere Risiken hinwies.

Dutzende nagelneuer Scheibenwischer an den Fahrzeugen des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) sind den Angreifern aus der Luft schon zum Opfer gefallen. Die Täter sind Krähen, die offenbar ganz scharf sind auf die Gummis. Es ist noch keine sechs Wochen her. Von einem auf den anderen Tag fing es an. Scheibenwischerblätter waren ausgefranst und lösten sich auf. Zunächst glaubte man im Kompostwerk an ein ungünstiges Zusammentreffen von schlecht gebauten Frontscheiben und mit Produktionsmängeln behafteten Wischern. Bis vor wenigen Tagen eine Krähe bei frischer Tat beobachtet werden konnte.

Ludger Nuphaus als Spaßbremse

Weil Meik Schwinn die Vögel-Angriffe als einen von drei Gründen für den Neubau einer grob geschätzt 1,1 Millionen Euro teuren Werkstatthalle anführte, löste der durchaus ernste Sachvortrag gestern Nachmittag im Werkausschuß des Kreises zunächst auch Schmunzler aus. Bis Ludger Nuphaus (Grüne) darauf hinwies, dass an der im Kompostwerk eingesetzten Technik in vielen Fällen auch Hydraulikschläuche eingesetzt werden. Die ungleich teurer sind, als Wischerblätter. Und im Schadenfall zu noch viel viel teureren Fehlfunktionen führen können. Da wurde es ruhig im Sitzungsraum. Wie die Krähenplage beseitigt werden kann, blieb offen.