Wolfgang Heinrich: Bad Münster braucht ein zusätzliches Hotel

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Da sind sich der Bürgermeister und Stefan Köhl vom Verkehrsverein so was von einig: Bad Münster am Stein / Ebernburg braucht ein zusätzliches Hotel. Über den dafür geeigneten Standort dürfte es allerdings noch Diskussionsbedarf geben. Heinrich ist da im Prinzip offen. Hat aber eine aus seiner Sicht besonders geeignete Fläche im Auge: den Golfplatz Drei Buchen. Natürlich nicht an Stelle der Grüns. Sondern auf dem Gelände. Ein Hotel dort wäre aus Sicht des Bürgermeisters nicht nur für den Golfclub toll. Sondern würde den Tourismus im westlichen Stadtteil beleben.

Gästezahlen in BME rückläufig

Und diese Vitalisierung tut dringend not. Denn in Bad Münster sind die Gästezahlen rückläufig. Als eine Ursache dafür benannten Bürgermeister Heinrich, GuT-Geschäftsführer Dr. Michael Vesper und GuT-Prokurist Michael Pohl gestern in einem Pressegespräch die Schließung der Paracelsus-Klinik. Aber auch die Frequenz in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen war im ersten Halbjahr 2019 zweistellig rückläufig. Für die Zahlen bei den Kliniken ist ein Silberstreif am Horizont erkennbar: die vor dem Abschluß stehende Erweiterung der Drei-Burgen-Klinik. 36 Betten stehen dort dann zusätzlich zur Verfügung.

“Wie ein Tsunami”

Die allein generieren ein Übernachtungspotential von 10.000 bis 11.000 Übernachtungen im Jahr, weil die Belegung in diesem Haus erfahrungsgemäß über 90 % beträgt. Das städtische Sorgenkind sind daher eher die Beherbergungsbetriebe im Stadtteil. Hier sehen die Tourismusverantwortlichen “einen kontinuierlichen Rückgang als Folge der immer weiter reduziereten Angebotsstruktur”. Heinrichs Richtlinie für eine erfolgreiche Trendwende: “auf allen Ebenen dynamisch sein und werden”. Ein Umdenken und mehr Engagement seien essentiell, denn “das Strukturdefizit rollt wie ein Tsunami auf uns zu”.

Wein und Rhein(hessen)

Als Erfolg schätzt Wolfgang Heinrich die jüngst besiegelte Zusammenarbeit mit dem Rhein-Main-Gebiet ein. Und auch durch die jüngsten Aussagen des DEHOGA-Präsidenten Gereon Haumann für Wein und Rhein als Marketingschwerpunkte sieht der Bürgermeister die städtische Tourismusausrichtung bestätigt. “Der Präsident hat das verstanden, was wir schon lange verstanden haben”. Tourismus mache eben nicht an Kreisgrenzen halt, weshalb man sich nach Rheinhessen und ins Rhein-Main-Gebiet orientiert habe.

Zusätzliches Hotel für die Kernstadt

Und mit Weinfestival und “Wein im Park” setze die GuT schon lange erfolgreich auf den heimischen Rebensaft als Werbe- und Sympathieträger. Trotzdem befürwortet der Tourismus-Bürgermeister auch für das Kernstadtgebiet den Bau eines zusätzlichen Hotels. Dr. Vesper hält es in diesem Zusammenhang für wichtig heute entsprechend genutzte Grundstücke auch bauplanungsrechtlich für Kur- und Hotelnutzung abzusichern. Weiterhin unterstützt der GuT-Geschäftsführer Pläne, bestehende Hotels auszubauen und zu modernisieren.