Eleyow: lachhafte und sinnfreie Tipps vom Stadtbauamt

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Ghandi Eleyow sitzt als Elternvertreter im Schulträgerausschuß. Nicht als Kommunalpolitiker. Und er plant wohl auch kein Bauvorhaben mehr im Stadtgebiet. Das wurde bei seinem Beitrag zum Thema “Hitzeschutz” an Grundschulen in der Sitzung des Gremiums am vergangenen Dienstag mehr als deutlich. Ohne jede Rücksichtnahme schilderte er Erlebnisse, die er und andere Erziehungsberechtigte beim Bemühen um bessere Unterrichtsbedingungen an der Kleistschule hatten. Nicht im Fokus der elterlichen Anstrengungen: der Lehrkörper. Sondern das Schulgebäude. Für das zeichnet das Stadtbauamt verantwortlich.

Kein hitzefrei an Grundschulen

Bildreich und wortgewaltig schilderte Eleyow, wie die Eltern versuchten die Bauverwaltung auf unzumutbare Hitze in den Klassenräumen aufmerksam zu machen. “Alle Vorschläge wurden abgeblockt” fasste der besorgte Vater zusammen. Wie wichtig diese Hitzeschutzmaßnahmen sind, machte ein Hinweis von Yasmin Röhr deutlich. Die Leiterin der Grundschule Hofgartenstrasse erklärte, dass Grundschulen kein hitzefrei kennen. Die Kinder müssen sich daher auch bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad in den Klassenräumen aufhalten. Fehlende oder defekte Jalousien seien daher ein grosses Problem.

“Rollos morgens runter und abends hoch”

Nachdem durch mehrere Diskussionsbeiträge im Ausschuß das Thema immer mehr an Gewicht gewann, packte Ghandi Eleyow seinen Erlebnisbericht auf den Tisch. Demnach stellte sich der Leiter des Stadtbauamtes, Klaus Christ, persönlich der Aussprache mit den an Abkühlung für ihre Kinder interessierten Eltern. Dessen Tipps sorgten dann aber nicht für Entspannung, sondern Empörung. “Herr Christ riet uns, die Rollos morgens runter zu machen und abends hoch”, ärgerte sich Eleyow. Als die Eltern aufgrund dieses und ähnlicher Hinweise protestierten, habe der Leiter vom Stadtbauamt ausgeführt, er habe 250 Gebäude zu verwalten und überall wolle wer was.

Konzept für Hitze- und Wärmeschutz

Die Empfehlungen Christs schätzte Eleyow als “lachhaft und sinnfrei” ein. Um dann einen Antrag einzubringen, der die Stadtverwaltung auffordert ein Konzept für Hitze- und Wärmeschutz zu erarbeiten. Diesem Vorschlag stimmte Beigeordneter Markus Schlosser sofort zu: “ein ganz berechtigter Antrag”. Und Andrea Manz (Grüne) erinnerte daran, dass bereits 2013 als Klimaschutzteilkonzept die Beschattung von Schulgebäuden ein Thema gewesen sei. Einstimmig votierte der Schulträgerausschuß schließlich für den Eleyow-Antrag