Dr. Kaster-Meurer: Mängelverwaltung im Kulturbereich

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

“Mit den kleinsten Mitteln zurechtkommen” muß nach Einschätzung der Oberbürgermeisterin der Kulturbereich. Dieser werde, so Dr. Kaster-Meurer, “im Prinzip als Mängelverwaltung” geführt. Einsparungen wurden daher gestern Abend im Kulturausschuß auch erst gar nicht gefordert. Dr. Heinz Rüddel (SPD), der auch im Finanzausschuß verantwortlich zeichnet, erinnerte an die dort beschlossene Vorgabe 50.000 Euro Mehreinnahmen in den Museen zu erzielen. Angesprochen waren damit vor allem Römerhalle und Schloßparkmuseum. Deren Leiter Marco van Bel stand für die Aussprache im Ausschuß wegen einer Erkrankung nicht zur Verfügung.

Eng aber edel: im Jagdzimmer des Schloßparkmuseums tagte gestern Abend der Kulturausschuß.

Aus dem Gremium kamen eine Reihe von Vorschlägen, wie die Einnahmen zu erhöhen sind. Wunibald Böhmer (CDU) riet zu mehr Öffentlichkeitsarbeit. Andrea Manz (Grüne) fände es erfreulich, wenn Stadtrats- und Ausschußmitglieder “regelmäßig mit ihren Besuchern in die Museen kämen, auch das würde uns helfen”. Den Wunsch nach Einnahmeerhöhungen um 50.000 Euro bezeichnete sie als “fiktiv”, da diese Summe noch nie erzielt worden sei. Dr. Silke Dierks (CDU) sieht gerade beim Schloßparkmuseum Chancen: “das Haus besitzt viele Ansätze, die die Fantasie beflügeln”. Und der Schloßpark sei ein Wert an sich, der seines Gleichen suche. Dr. Dierks schlug eine Vermarktung von Park und Schloß samt der Lebensgeschichte von Amalie von Dessau als Eventlocation im Rhein-Main-Gebiet vor.

Einstimmig nach langer Diskussion

Annette Bauer (SPD) wurde nicht ganz so konkret, verriet aber, dass sie mit der Oberbürgermeisterin Ideen entwickelt habe. “Aber ohne Investitionen werden wir nicht ganz groß rauskommen”. Wunibald Böhmer schätzte ein, “dass im Kulturbereich mit denkbar geringen Mitteln ordentliche Arbeit gemacht wird”, während an anderer Stelle, er führte die Persoalausstattung der Verwaltung an, “viel Geld rausgeschmissen” werde. Annette Thiergarten (Grüne) widersprach Böhmer in diesem Punkt. Sie fand es “schwierig zu sagen, Personalkosten senken, weil da ja Arbeitsplätze dranhängen”. Nach der ausführlichen Aussprache wurden die Verwaltungsvorschläge einstimmig vom Ausschuß befürwortet.