Kreis ist mit Müllabfuhr zufrieden

Seit dem 1. Januar dieses Jahres fährt der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises – mit Ausnahme des Wertstoffmülls (Gelber Sack/Gelbe Tonne) – den Abfall der Kreisbevölkerung in eigener Regie mit eigenem Fuhrpark und eigenem Personal ab. „Es läuft sehr gut“, bestätigt der AWB. Umstellungsprobleme habe es keine gegeben. Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr, als man die eigenständige Abfuhr von Papier und Sperrmüll im ersten Schritt der Kommunalisierung übernahm, hätten sehr geholfen, ohne Reibungsverluste den zweiten Schritt zu gehen. Dass es gut läuft, davon überzeugte sich kürzlich Kreispressesprecher Benjamin Hilger bei seinem zweiten Tag bei der Müllabfuhr. Schon im vergangenen Jahr wechselte er einen Tag Schreibtisch gegen Müllfahrzeug, um Papiermüll bei hochsommerlichen Temperaturen mit abzufahren.

Macht nicht nur hinter dem Schreibtisch eine gute Figur: Benjamin Hilger, der Pressesprecher des Landkreises.

Nun stand er erneut mit den Kollegen der Müllabfuhr auf dem Müllwagen – dieses Mal sammelte er Biomüll. „Es war wieder ein sehr erfahrungsreicher Tag“, reflektiert Hilger seinen zweiten Ausflug. „Der Spitze der Kreisverwaltung ist es sehr wichtig, dass der enge Draht zu unseren Müllfahrern und –Ladern gehalten wird. Einen Tag mitzufahren stellt hierfür eine sehr gute Möglichkeit dar“. Immerhin sei der Austausch auf dem direkten Wege, hinten auf dem Müllfahrzeug stehend, sehr gut möglich“. So konnten bereits nach dem ersten Tag Müllabfuhr für den Kreispressesprecher im vergangenen Jahr zielführende Veränderungen genutzt werden.

Auch wenn auf diesen Tüen bio draufsteht sind sie nicht bio.

„Seither gibt es zum Beispiel andere Handschuhe für unsere Leute – eine größere Auswahl und nicht mehr nur ein Einheitsmodell“. Neben Anregungen, die Hilger durch die Mitfahrten mitnehmen kann, hatte der Tag voller Biomüll auch noch einen zweiten Hintergrund. „In den vergangenen Jahren nahmen die Fehlbefüllungen der Biomülltonnen weiter zu. Der Fokus des Tages lag daher auch auf diesem Thema“. Falsche Befüllungen stellen den AWB vor eine besondere Herausforderung. „Der AWB gewinnt aus dem Biomüll bis zu 7000 Tonnen Kompost pro Jahr, der in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer eingesetzt wird“, erklärt Hilger. Dieser günstig im eigenen Betrieb gewonnene Kompost sei aber nur dann in der Landwirtschaft einsetzbar, wenn er bestimmte Vorgaben erfüllt.

“Gerade diese Biomüllbeutel finden sich in vielen Tonnen, was sich auch nach dem Abladen sehr deutlich zeigt“. Dabei haben diese in den Biomülltonnen im Landkreis Bad Kreuznach nichts verloren. „Zwar verrotten diese irgendwann, jedoch nicht in der Kürze der Zeit, die der Biomüll in den Rottecontainern im Kompostwerk Bad Kreuznach verbringt, ehe er als Kompost vermarktet wird“. Nach der rund zweiwöchigen Verrottung des Biomülls sind die Reste der Biomülltüten noch im Kompost zu finden. „Diese Biomülltüten gehören nicht in die Tonne, es gibt viele andere – vor allem günstigere – Methoden, die Biotonne sauber zu halten“. Der AWB empfiehlt etwa, in den heißen Monaten den Biomüll in Zeitungen oder Werbeprospekte einzuwickeln. „Hierdurch bleiben Maden erspart und die Tonne sauber“ – zudem sorgt es dafür, dass der Aufwand des AWB nicht größer und damit die Gebühren nicht höher werden. „Übrigens, entgegen der landläufigen Meinung stinkt der Biomüll gar nicht so stark. Grünschnitt ist ein guter Geruchsbinder“.

Durch die festzustellenden Fehlbefüllungen wird der AWB in Zukunft wieder häufiger die Befüllung der Biomülltonnen durch Mitarbeiter gezielt kontrollieren lassen. Fehlbefüllte Tonnen werden bei entsprechenden Feststellungen nicht geleert.

Quelle und Fotos: Kreisverwaltung Bad Kreuznach