Winzenheim: Butzbach (CDU) gewinnt im dritten Wahlgang gegen Butzbach (SPD)

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Erst im dritten Wahlgang stand gestern Abend gegen 20 Uhr fest, dass Peter Butzbach (CDU, 61 Jahre) und nicht Mike Butzbach (SPD, 25 Jahre) der erste stellvertretende Ortsvorsteher in den kommenden fünf Jahren im Stadtteil sein wird. Im ersten Wahlgang (auf mintgrünem Stimmzettel) entfielen auf beide Kandidaten sechs Stimmen. Ein Zettel war als Enthaltung gekennzeichnet. Die Auszählung der hellblauen Zettel des zweiten Wahlganges lieferte das selbe Ergebnis. Wäre der dritte Wahlgang (Zettelfarbe orange) ebenso ausgegangen, hätte das Amt durch Losentscheid vergeben werden müssen.

Ortsvorsteher Mirko Kohl (mitte), sein erster Stellvertreter Peter Butzbach (rechts) und sein zweiter Stellvertreter Mike Butzbach (links) präsentieren stolz ihre Ernennungsurkunden.

Das überzeugte wohl die Person, die sich zunächst enthalten hatte. Denn nach dem dritten Auszählen stand dann der sieben zu sechs Erfolg von Peter gegen Mike Butzbach fest. Der SPD-Kandidat dürfte die knappe Niederlage schnell verschmerzen. Denn bei der Wahl des zweiten stellvertretenden Ortsvorstehers trat Mike Butzbach erneut an, hatte keinen Mitbewerber und wurde mit neun Jastimmen bei vier Enthaltungen ohne Gegenstimme gewählt. Zu der auch für die rund ein Dutzend Zuhörer*Innen interessanten Demokratiepräsentation war es gekommen, weil die CDU als mit sechs Sitzen stärkste Ortsbeiratsfraktion Anspruch auf den ersten Stellvertreterplatz erhob.

Sitzverteilung: 6 (CDU), 4 (SPD) …

Und die SPD (vier Sitze) nicht einfach klein bei geben wollte. Die drei Wahlgänge erfolgten geheim, so dass niemand wissen kann, wer wie konkret abgestimmt hat. Aber die Zusammensetzung des Ortsbeirates legt eine sachgerechte Interpretation nahe. Nach der von den Grünen (zwei Sitze) signalisierten Unterstützung für den SPD-Kandidaten standen sich auf dem Papier zwei gleich große Blöcke gegenüber. Und dem dreizehnten Ortsbeiratsmitglied Jürgen Eitel (FDP) fiel letztendlich die Entscheidung zu.

… 2 (Grüne) und 1 (FDP)

Nicht nur im Ortsbeirat legt Eitel für sich und die FDP Wert auf Unabhängigkeit. Schon daraus läßt sich eine endgültige Festlegung erst im dritten Wahlgang erklären. Zugunsten des Kandidaten mit Erfahrung und in dem Wissen, dass der Kandidat mit Zukunft durch die Berücksichtigung auf dem zweiten Posten ja nicht ausgeschloßen wird. Durchgeführt wurden die vier Wahlgänge von Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer und den Hauptamtsmitarbeitern Torsten Schneider und Lukas Wirz. Nach dem Patt im ersten Wahlgang erklärte die Oberbürgermeisterin auf Frage des Ortsbeiratsmitglieds Jürgen Eitel, dass das nach zwei weiteren Patts, also nach einem dritten Wahlgang, gelost werden müsse.

Lothar Butzbach kompetent wie früher

Dem widersprach Ortsvorsteher Mirko Kohl, der die entsprechende Aussage im Kommentar zur Gemeindeordnung so interpretierte, dass bei nur zwei Kandidaten schon nach dem zweiten Wahlgang gelost wird. Der erfahrene Verwaltungsfachmann Lothar Butzbach (CDU), der vor 25 Jahren als Leiter des Sozialamtes bei der Stadtverwaltung tätig war, bestätigte dann durch das von ihm blitzschnell herausgesuchte einschlägige Zitat aus dem kommunalen Regelwerk die Rechtsauffassung der Verwaltungschefin und widerlegte die seines Parteifreundes (ausführliche Berichte über die Sitzung des Ortsbeirates folgen).