Ippesheim fordert Gleichbehandlung: Fähre nach Bretzenheim

Auch diese Überschrift ist eine glatte “Zeitungs-Ente”. Richtig ist: in Bad Münster ist eine der letzten handgezogenen Fähren Deutschlands eine von vielen Attraktionen. Nicht nur für Touristen. Schon viele Einheimische haben die Entschleunigung auf dem Weg ins Huttental als eine Bereicherung erlebt. Damit der Fährbetrieb langfristig sichergestellt werden kann, wird auf Initiative der Bad Münsterer Ortsvorsteherin Dr. Bettina Mackeprang noch in diesem Jahr eine zweite Fähre neu beschaffft. Den Löwenanteil trägt die Stiftung Rheingrafenstein. Aber auch ein paar Landeszuschüsse und Stadtmittel werden eingesetzt.

In vorbildlicher Weise verantwortungsbewusst

Auch in Ippesheim gab es mal eine Fähre. Rüber nach Bretzenheim. Mit der setzten noch vor 50 Jahren zur Ippesheimer Kerb im Mai die Nachbarn von der anderen Naheseite über und feierten mit. Mit der Fähre ist diese schöne Tradition ausgestorben. Trotzdem fordert der dortige Ortsbeirat nicht deren Neuanschaffung. Und auf den Erhalt des Hartplatzes hat der Stadtteil zum finanziellen Vorteil für die Gesamtstadt nicht bestanden. Sind die Ippesheimer also nur doof, weil sie auf Bestandswahrung verzichten? Nein, das ist in vorbildlicher Weise verantwortungsbewusst. Und wir werden es nicht vergessen, wenn im kleinsten Stadtteil auch mal wieder ein Wunsch formuliert wird.

BME-Forderung nach “Gleichbehandlung” hinterfragen

Also zur Klarstellung: keiner im östlichsten Stadtteil denkt daran eine Ersatzfähre im Sinne der Gleichbehandlung zu fordern. Wir möchten mit diesem Hinweis lediglich den in BME erhobenen Ruf nach “Gleichbehandlung” hinterfragen. Denn es ist eben nicht alles gleich zu machen. Und wer zu laut nach Gleichheit ruft, macht damit eventuell Dritte auf Ungerechtigkeiten aufmerkam. Also nicht auf die subjektiv selbst erlittenen. Sondern auf die anderenorts. Bitte lesen Sie auch unseren Bericht “Bad Münster fordert Gleichbehandlung: Bus- und Abwassertarife senken”.