Hoher Krankenstand zwingt Stadtverwaltung zur Suche nach Vertretungen

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Auf der Stadtseite bad-kreuznach.de werden derzeit so viele Stellen ausgeschrieben wie selten zuvor. In den Anzeigen taucht mehrfach ein Wort auf: “Krankheitsvertretung”. Der überregional weit überdurchschnittliche Krankenstand in der Stadtverwaltung war schon bei den Etatberatungen ein Thema. Ein Krankenstand kann, das ist in Fachkreisen der Personalwirtschaft unumstritten, als Indikator für die Arbeits(un)zufriedenheit der Belegschaft dienen.

Die Stadtverwaltung sucht händeringend Personal.

Mit der muß es in Bad Kreuznach im Argen liegen. In der Amtszeit der amtierenden Oberbürgermeisterin hat der Krankenstand einen Höchststand erreicht. Ausgerechnet mit einer Ärztin an der Spitze stiegen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen innerhalb der Stadtverwaltung. In mehreren Fällen mußten sogar externe Berater eingekauft werden (Beispiel Feuerwehr), um interne Konflikte zu entschärfen. Dabei haben sich die einschlägigen Einflußfaktoren “Arbeitsplatz optimieren” und “flexible Arbeitszeiten” eindeutig verbessert.

Verbesserungen bei den Büros

Auch wenn das für die Einwohner*Innen nachteilig ist, weil die Masse der Menschen eben nicht um 6.30 Uhr schnell mal ins Amt huschen kann: für die Frühaufsteher beim Personal herrschen wegen der Gleitzeit geradezu paradiesische Bedingungen. Und auch die räumlichen Arbeitsbedingungen haben sich für eine dreistellige Zahl von Verwaltungsmitarbeiter*Innen erheblich verbessert. VHS, Ordnungsamt-, Schulen-, Kultur-, Sport-, Sozial- und Jugendamt sind aus Altbauten in modernere Häuser umgezogen.

Defizit: gesundheitsförderndes Führungsverhalten

Das Rechtsamt schon vor längerer Zeit aus Baracken in das ehemalige Telekom-Gebäude. Und trotzdem wurde der Krankenstand immer höher. Wer auf der Suche nach einer Erklärung mit Stadtverwaltungs-Mitarbeitenden spricht, hört daher immer wieder einen Fachbegriff aus dem Personalmanagement: “gesundheitsförderndes Führungsverhalten”. Das wird flächendeckend vermißt. Vor allem im Hinblick auf die Oberbürgermeisterin.