Pro City plant Herbstmarkt – Allianz für den freien Sonntag will ihn verhindern

Geplant ist er für den 27. Oktober. Aber schon jetzt wird hinter den Kulissen eifrig diskutiert. Der von Pro City erstmals 2018 als Ersatz für den Mantelsonntag veranstaltete Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag hat Kritiker. Die haben sich in der “Allianz für den freien Sonntag” zusammengeschlossen. Dazu zählen die Kolpingfamilie, der Arbeitskreis christlicher Kirchen (ACK), der DGB und die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB).

Deren Sprecher Wolfgang Dietrich, Pfarrer Dr. Claus Clausen, Michael Simon und Rudi Herrmann haben sich mit Schreiben vom 1. Juli an die Stadtverwaltung und die “Fraktionsvorsitzenden” (gemeint waren wohl die Sprecher der im Rat vertretenen Parteien und Listen) ohne AfD gewandt und um eine Erklärung der Stadt gebeten. Mit der solle diese deutlich machen, dass “in Bad Kreuznach künftig keine verkaufsoffenen Sonntage mehr genehmigt werden dürfen”.

Argument Klimabelastung

Angepaßt an die aktuelle politische Großwetterlage argumentiert die Allianz erstmals mit einer “Klima- und Umweltbelastung durch verkaufsoffene Sonntage”. Weiterhin führt sie “im Leserbrief genannte besondere und sonstige bekannte Gründe” an. “Bitte beweisen Sie, dass Sie auch an dieser Stelle bereit sind, aktiv für mehr Klima- und Umweltschutz einzutreten”, fasst die Allianz zusammen.

Pro City wird “kurzfristig einreichen”

Eine Antwort auf ihr Schreiben erwarten die Sonntagsschützer, “noch bevor ein Antrag auf Genehmigung eines verkaufsoffenen Sonntags bei Ihnen vorliegt bzw. bearbeitet wird”. Die Zeit dafür wird knapp. Denn wie Pro City auf Anfrage mitgeteilt hat, arbeitet der Verband von über 80 Innenstadt-Geschäften bereits einem Antrag. “Den werden wir kurzfristig einreichen”, kündigt Geschäftsführerin Dorotee Rupp an. Inhaltlich werde sich die Veranstaltung eng an die im Vorjahr anlehnen.

Klimaschutzbezug nicht relevant

Zum Schreiben der Allianz nimmt Pro City klar Stellung. “Wir halten Umwelt- und Klimaschutz für sehr wichtig”. Aber eine Verbindung zu einem verkaufsoffenen Sonntag in Bad Kreuznach halten die Einzelhändler “in diesem Zusammenhang nicht für relevant”. Vielmehr sei Bad Kreuznach als regionales Zentrum auf die Mobilität von Besuchern aus dem Umland angewiesen.

Für Behandlung im Stadtrat

“Die Argumentation ist aus unserer Sicht eher dem klaren Ziel geschuldet, den Herbstmarkt mit traditionellem Mantelsonntag verhindern zu wollen” so Rupp. Die von der Allianz geforderte Behandlung des Themas im Stadtrat beurteilt Pro City positiv: “viele Vereinsmitglieder und Einzelhändler würden eine Behandlung im Stadtrat sicher begrüßen. Wenn auch nur symbolisch, würde damit ein Bekenntnis zum Herbstmarkt mit traditionellem Mantelsonntag erfolgen können”.