Baustelle Wilhelmstrasse: OBin sagt nicht, was ihre Pressestelle längst verbreitet hat

Mit von der Oberbürgermeisterin nicht gegebenen Antworten hat Hermann Holste seine Erfahrungen. 2013 mußte er das Verwaltungsgericht Koblenz um Hilfe bitten, damit Dr. Kaster-Meurer seine Anfrage zum Salinenbad, die er damals als einfacher Bürger stellte, Monate später endlich beantwortete. Seit dem 1. Juni sitzt Holste nun für die Grünen im Stadtrat.

Hermann Holste: als Fußballer konsequent am Ball, als Stadtrat klare Kante für Radfahrer*Innen (das Foto entstand im Frühjahr vor einer Sitzung des Planungsausschusses. Holste unterstützte damals eine Forderung der Redaktion dieser Seite auf Schaffung ausreichender Fahrradstellplätze im Bereich des Sitzungssaales).

Und gleich in der ersten Sitzung am Donnerstag vergangener Woche befragte er die Verwaltungschefin. Diesmal war es die Baustelle Gehweg Wilhelmstrasse, deren Hintergründe Hermann Holste ergründen wollte. Der Neu-Stadtrat erfuhr tatsächlich etwas Neues. Nämlich dass die Oberbürgermeisterin selbst Stadtratsmitgliedern nicht immer sofort inhaltlich antwortet.

Dr. Kaster-Meurer kündigte Holste eine schriftliche Antwort an. Entweder hatte die Verwaltungschefin einfach keinen Bock die ihr lästigen Fragen zu beantworten. Oder ihr war entfallen, was ihre Pressesprecherin Isabel Gemperlein am 21. Juni, also sechs Tage vor der Stadtratssitzung, bereits schriftlich der Presse mitgeteilt hatte: da läuft lediglich eine Gehwegsanierung.

Diese Information hätte Hermann Holste möglicherweise zu Nachfragen animiert. Denn der Gehweg Wilhelmstrasse war in den vergangenen Monaten mehrfach Thema der Diskussionen im Planungsausschuß. Nicht wegen dem schlechten Zustand des Belages insbesondere der Westseite, wo lose Platten als Stolperfallen wirken. Sondern aus einem Grund, den Holste konkret ansprach.

Die Anbindung der in Bau befindlichen Mobilitätsstation am Bahnhof. Diese soll durch Radstreifen auch auf der Wilhelmstrasse erfolgen. Und das wirft eine sehr interessante Frage auf, die der Grüne klar und unmißverständlich formulierte: “Wird der Bürgersteig in dem beschriebenen Bereich zu einem späteren Zeitpunkt wegen des Radstreifens nochmals baulich verändert?”

Wenn die Arbeiten auf der Ostseite beendet sind, wird der Gehwegbelag der Westseite erneuert.

Im Wortlaut:

Hier die Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 21. Juni 2019: “Gehwegsanierung Wilhelmstraße in Höhe Behördenhaus Ab nächste Woche wird der Gehweg in der Wilhelmstraße zwischen Kilianstraße und Viktoriastraße auf Seite des Behördenhauses (städtisches Jugendamt) saniert. Dazu wird eine Fahrbahn Richtung Wilhelmbrücke gesperrt, um Fußgänger an der Baustelle vorbeiführen. Im Anschluss folgt die Erneuerung des Gehwegs auf der anderen Straßenseite.”