Meinung: Rückwärtsorientierung endlich überwinden

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Über die Ostler wird sich im Westen mitunter lustig gemacht. Weil die es schaffen auszublenden, dass sie 40 Jahre ohne Freiheit und Wohlstand ausgebeutet wurden. Und sich jetzt damit trösten, dass es damals ja (fast) allen gleich schlecht ging. In Bad Kreuznach zeigt sich: die Fähigkeit “ewig gestrig” orientiert zu leben, ist nicht tpypisch ostdeutsch.

Festhalten an alten Zöpfen

Auch an der Nahe wird allzugern an alten Zöpfen festgehalten. Da gibt es in Bosenheim einige Trauerklöße, die schon aufgrund des Geburtsdatums erkennbar keinen einzigen Tag als “freier Bosenheimer Erwachsener” gelebt haben. Und doch 50 Jahre nach der Eingemeindung noch immer über von ihnen persönlich gar nicht erlebte angebliche Benachteiligung klagen und jammern.

Kleinkarierte Sichtweise

Und in BME klammern sich einige mental noch immer an die “golde Zeit”, in der pro Kopf ein fünfstelliger Schuldenbetrag angehäuft wurde, weil die von den Steuerzahler*Innen allzu gütmütig zur Verfügung gestellte Mastercard überzogen wurde, bis es krachte. Wenn diese Form der kleinkarierten Sichtweise in einer globalisierten Welt nicht gefährlich wäre, könnte man Schmunzeln.

Innenmarketing

Der neue Stadtrat und der Stadtvorstand müssen hier endlich einen Weg finden, um das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen. Und den Meckerern und Jammerern die rote Karte zeigen. Es tut ein Konzept für Innenmarketing not. Alt-OB Rolf Ebbeke (t) hatte das in den neunziger Jahren bereits erkannt und angestoßen. Seine Nachfolger ließen es einschlafen.