Aufgespiesst: Dr. Herbert Drumm und Werner Lorenz sind multiparteienfähig

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Da wirft man Männern immer vor sie wären nicht “multitaskingfähig”. Also nicht in der Lage mehrere Aufgaben zeitgleich zu erledigen. So wie das berufstätige Frauen mit Familienbetreuungsaufgabe alltäglich ganz selbstverständlich leisten. Übersehen wird dabei ein – im Bad Kreuznacher Stadtrat deutlich werdendes – männliches – Talent: die Multiparteienfähigkeit.

Kommunalpolitisches Kunststück

Damit sind ausdrücklich nicht jene aktuellen Stadtratsmitglieder gemeint, die bis heute zeitgleich mehreren unterschiedlichen Parteien und Listen angehören. Auch solchen, für die sie derzeit nicht im Stadtrat sitzen. Angesprochen sind Dr. Herbert Drumm und Werrner Lorenz. Die haben ein landesweit offenbar einmaliges kommunalpolitisches Kunststück geschafft.

Drei unterschiedliche Wahlvorschläge

Im Laufe der letzten 25 Jahre haben die beiden auf den Wahlvorschlägen dreier unterschiedlicher Parteien und Listen für den Stadtrat kandidiert. Und wurden gewählt. Bei Dr. Herbert Drumm war es erst die CDU, deren Kreisvorsitzender er zwischenzeitlich sogar war. Dann die Bürgerliste, für die er 2014 in den Stadtrat gewählt wurde. Schließlich im Mai 2019 für die Freien Wähler.

CDU, Faire Liste und FDP

Auch Werner Lorenz startete seine Ratskarriere bei der CDU, wurde dann 2004 für die Faire Liste Stadtratsmitglied. Machte dann eine Pause und kehrte 2019 als FDP-Kandidat in den Rat der Stadt zurück. Wie die Antworten auf Anfragen der Redaktion dieser Seite in Mainz, Ludwigshafen und Koblenz belegen, gab bzw gibt es dort auch jeweils ein Ratsmitglied, dass für zwei Parteien gewählt wurde.

Ganz besonders

Aber weder in der Landeshauptstadt noch im Verwaltungsherz im Norden noch im Industriezentrum im Süden schaffte es ein aktuelles Ratsmitglied auf drei Wahlerfolge mit drei Parteien. Und schon gar nicht gleich zwei Ratsmitglieder. Was beweist, dass die Bad Kreuznacher Kommunalpolitik eine ganz besondere ist.

Närrische 11

Nur bei der Vielfalt der im Rat vertretenen Parteien und Listen ist die Nahemetropole nicht mehr landesweit führend. Auch in Mainz sitzen jetzt elf Parteien und Listen im Rat. Ganzjährig. Nicht nur in der fünften Jahreszeit. Könnte daran liegen, dass beide Städte aktive Fastnachtshochburgen sind…