3,4 Millionen Defizit bei den Bädern allein in 2018

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Der “Bad”-Titel im Stadtnamen hat mit den vor Ort unterhaltenen Badeeinrichtungen – entgegen anderslautender Gerüchte – absolut nichts zu tun. Der für den Tourismus wertvolle Zusatz beruht einzig und allein auf der Existenz sogenannter “natürlicher ortsgebundener Heilmittel”. Das sind in Bad Kreuznach die Solebrunnen und der von Dr. Karl Aschoff “entdeckte” Radonstollen.

2017: minus 3.377.000 Euro

Auch diese Einrichtungen arbeiten nicht mit Gewinn. Aber deren Defizit beträgt nur einen Bruchteil der Kosten, die Jahr für Jahr als Minus durch den Betrieb der fünf Bäder anfallen: 3.427.000 Euro waren das allein in 2018. Diese Zahl hat Klaus-Dieter Dreesbach, der Geschäftsführer der BAD GmbH, gestern in einem Pressegespräch auf Nachfrage mitgeteilt.

Freibäder mit Gästezuwachs

Das Bäderhaus schlug dabei mit 893.000 Euro (2017: 747.000 Euro) ins Kontor, die Crucenia Kurthermen mit 1.425.000 Euro (2017: 1.461.000 Euro), das Hallenbad mit 383.000 Euro (2017: 388.000 Euro) und die Freibäder Bosenheim und Salinental mit zusammen 726.000 Euro (2017: 781.000 Euro). Und das bei teilweise erheblich fallenden Gästezahlen. Ausnahme: die Freibäder.

Einbruch beim Bäderhaus

Grund in der Analyse der BAD GmbH: der Supersommer im vergangenen Jahr. Im Salinental stieg die Zahl der Besucher*Innen von 73.160 in 2017 auf 113.597 in 2018. In Bosenheim wurden 2017 noch 8.745 Gäste gezählt. In 2018 waren es 9.210. Im Bäderhaus ergab sich dagegen ein weiterer Einbruch um 9,5%. Nur noch 55.627 zahlende Gäste fanden sich ein (2017: 61.490).

Hallenbad: nur noch 11.500 Einzelgäste

Und auch in den Crucenia Thermen gab es einen Rückgang von 115.300 Gästen in 2017 auf 113.597 in 2018. Auch das Hallenbad büßte Gäste ein: 37.300 waren es in 2017, 35.509 in 2018. Davon allein 24.000 Besucher*Innen über Schulsport und Vereine. Nach Zählung der BAD GmbH kamen also nur noch 11.500 zahlende Einzelgäste zum Schwimmen.

Schwimmer sind Kleingruppe

Berücksicht man, dass diese Personen teilweise mehrfach wöchentlich ins Hallenbad gehen, handelt es sich um zusammen wenige hundert Personen. In jedem Fall um weniger als 1% der Einwohnerschaft, für die – neben dem Schul- und Vereinssport – das Hallenbad unterhalten wird. Für den deutlich höheren Prozentsatz der schwer Körperbehinderten gibt es eine entsprechend hohe Ausgabe nicht.