Millionenschaden durch Großbrand bei Jost

Als die Feuerwehr eintraf stand gegen 1.25 Uhr heute eine etwa 1.800 m² große Halle in Vollbrand. Das Dach war bereits an vielen Stellen vom Feuer durchbrochen. Die angerückten Kräfte verschafften sich zunächst Zugang zu dem Firmengelände und begannen unter dem Kommando ihrer Wehrleiterin Manuela Liebetanz mit den Löscharbeiten. Aufgrund des Vollbrandes in der Halle war ein Innenangriff anfänglich nicht möglich.

Um das Feuer von allen Seiten gleichzeitig bekämpfen zu können, wurde neben allen Löschbezirken der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach weitere Unterstützung aus dem Landkreis und dem Nachbarlandkreis angefordert. So kamen u. a. die Feuerwehren Rüdesheim, Bad Sobernheim, Kirn, Bockenau, Waldböckelheim, Wallhausen, Bingen, Sprendlingen, Werkfeuerwehr Michelin, Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim und die Berufsfeuerwehr Mainz zur Einsatzstelle.

140 Feuerwehrleute im Einsatz

In der Spitze wurden von den etwa 140 Feuerwehrleuten über 4 Wenderohre der Hubrettungsfahrzeuge, 2 Wasserwerfer am Boden und 6 C-Rohre über 10.000 l Wasser pro Minute abgegeben. Durch die umseitige Riegelstellung konnte das Feuer auf die betroffene Halle begrenzt werden, in der Materialien für Messebau gelagert wurden. Einige Gas- und Sauerstoffflaschen wurden von den Wehrleuten geborgen. Die Stadtwerke kamen zur Einsatzstelle und stellten die Strom- und Gasversorgung ab.

Mehrere angeforderte Tanklöschfahrzeuge holten im Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle, da die eingerichteten Wasserversorgungen aus den umliegenden Unterflurhydranten keine ausreichende Wassermenge lieferten. Ein ABC-Erkundungsfahrzeug der Berufsfeuerwehr Mainz und ein Messfahrzeug der Feuerwehr Wallhausen nahmen in der Zugrichtung der Rauchwolke in Planig, Bosenheim und Ippesheim Messungen vor, die alle negativ verliefen.

Massiver Außenangriff zeigte Wirkung

Lediglich eine Geruchsbelästigung war wahrnehmbar. Zur Sicherheit wurde über die lokalen Radiosender und über Katwarn und Nina die Bevölkerung aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Polizei sperrte während der Löscharbeiten das betroffene Teilstück der Felix-Wankel-Strasse für den Fahrzeugverkehr. Als der massive Außenangriff Wirkung zeigte, öffnete ein Abrissunternehmen die Außenhaut der Halle und räumte das Brandgut aus, damit ein effektiver Löschangriff im Innern der Halle durch Trupps unter Atemschutz vorgetragen werden konnte.

Michelin stellte Hochleistungslüfter

Mit einem Hochleistungslüfter der Werkfeuerwehr Michelin wurde die Halle entraucht. Der Rettungsdienst stand zur Eigensicherung in Bereitschaft. Die SEG Verpflegung des DRK versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Ein Vertreter des Kreisfeuerwehrinspekteurs befand sich ebenfalls an der Einsatzstelle. Während des Einsatzes standen Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Hackenheim mit Ihren Fahrzeugen im Gerätehaus des Löschbezirks Süd in Alarmbereitschaft für Folgeeinsätze.

Boehringer Ingelheim schickte Gelenkmast

Insgesamt waren u. a. vier Drehleitern (2 x Bad Kreuznach, Bad Sobernheim, Bingen) und 1 Gelenkmast (Firma Boehringer Ingelheim) sowie neun Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Bad Kreuznach, Rüdesheim, Bad Sobernheim (inklusive einem Wechsellader mit Löschwassertank von 9.000 Litern), Bingen, Kirn, Bockenau, Waldböckelheim und Sprendlingen im Einsatz.

Vermutlich keine Brandstiftung

Wie die Polizei heute mitteilte, hielten sich in der Lagerhalle zur Brandzeit keine Personen auf: “die Feuerwehr musste zur Brandbekämpfung die Halle gewaltsam öffnen”. Gegen 10 Uhr heute Vormittag konnte der Brand durch den massiven Einsatz der Feuerwehr gelöscht werden. Nach bisherigen Schätzungen beläuft sich der Schaden an der Lagerhalle inclusive Inventar auf 2,5 Millionen Euro. Die Brandursache steht noch nicht fest. Anhaltspunkte für eine Brandstiftung sind nicht vorhanden. Die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei werden morgen mit einem Gutachter die Brandstelle eingehend untersuchen.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr und Polizeidirektion Bad Kreuznach