Engagierte Bürger*Innen sammeln den Abfall von Schwachmaten ein

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Das Motto heißt handeln statt labern. Schon zum dritten Mal in diesem Sommer sammelte gestern eine Privatinitiative Abfall ein, den Schwachmaten und Kriminelle einfach in die Landschaft geschmissen haben. Einsatzort der Mitmenschen, die lieber selbst konkret was tun, als nur zu über andere zu schimpfen und / oder zu jammern, war das Naheufer zwischen Mündung Ellerbach und Landfuhrbrücke.

Ihr Basislager hatten die Initiatoren am Samstagnachmittag auf der Kirschsteinanlage aufgeschlagen. Und dort türmte sich dann auch der Müllberg auf, den die Bürger*Innen aus dem Flußbett fischten und an den Ufern zusammentrugen: Feuerlöscher, Fahrräder, Autoreifen, Baustellenabsicherungen, Stahlteile alle Art, viel Plastik in allen Formen und Varianten, kiloweise Glasscherben. Zusammen zwei Pritschenwagen voll.

Und drei große Glasmurmeln. Die hatte Charlottes Papa in der Nahe entdeckt. Der war beim Spaziergang mit dem vierjährigen Töchterchen zufällig auf die Reinigungsaktion gestossen. Weil die kleine Charlotte gern mitmachen wollte, halfen die beiden spontan mit. Der Glasscherbensammelfleiß der Kleinen wurde mit den Murmeln mehr als angemessen belohnt. Charlotte möchte beim nächsten Mal unbedingt wieder dabei sein. Da muß sie sich nur noch vier Wochen gedulden. Denn schon am 12. Oktober steht die nächste Sammelaktion an. Treffpunkt ist dann um 14 Uhr das Klärwerk in der Naheaue nördlich der Gensinger Strasse (Einfahrt vis-a-vis Otto-Meffert-Strasse).

Eine grosse Hilfe bei der Arbeit auf und in der Nahe war der Ortsverband des THW Wörrstadt. Die Rheinhessen verfügen anders als das örtliche THW über flußtaugliche Boote und Wathosen, weil sie auch für einen Rheinabschnitt zuständig sind. Und die setzten sie zusammen mit über einem Dutzend Freiwilligen für die gute Sache ein. Entwickelt hatte sich die Freiwilligengruppe aufgrund einer Initiative von Jessica Mate.

Die hatte das “ewige Gehetze und Gejammer” satt und wollte konkret was tun. Ihrem Aufruf in der FB-Gruppe “Mein Bad Kreuznach uncut” folgten eine handvoll Leute. Zu denen, die sich für die Privatinitiative besonders verantwortlichen fühlen, zählen auch Dieter Kaul, Jenny Gecks und Claudio Heck. Wichtig ist der Gruppe, dass die spontane Mitmachmöglichkeit ohne weitergehende Verpflichtungen im Vordergrund steht. Wer an den Aktionstagen Zeit hat kommt einfach dazu und tut mit.

Am Ende landete der Abfall dann in den bewährten Händen des Bauhofes, der nicht nur den Abtransport sicherstellte, sondern auch Handschuhe und Arbeitsgeräte zur Verfügung stellte.