Glascontainerstreit: Landrätin schafft Verständigung zwischen Stadt und Kreis

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Alle Standorte bleiben mindestens bis zum Jahresende bestehen. Das ist das wesentliche Ergebnis des Spitzengespräches gestern bei Bettina Dickes. Wolfgang Heinrich hatte um den Termin aufgrund guter Erfahrungen mit Aussprachen unter Leitung der Landrätin in anderen Sachfragen gebeten, nachdem der AWB Ende Juni überraschend die Auflösung von sieben Standplätzen angekündigt hatte (wir berichteten).

Der Bürgermeister bei der Arbeit: Wolfgang Heinrich scheut sich nicht höchstpersönlich Müllablagerungen, wie hier in der Kilianstrasse, an seine Task-Force zu melden, um eine schnellstmögliche Beseitigung sicher zustellen.

Dieser “feindliche Akt”, wie der Bürgermeister Anfang Juli in der ihm eigenen Klarheit formulierte, ist nun vom Tisch. Möglicherweise wird es sogar zusätzliche Standorte geben, um die Nutzung der bestehenden zu entlasten. Bürgermeister Heinrich bittet daher Anwohner, die in ihrem Wohnumfeld geeignete Flächen kennen, um Hinweise. Diese können unsere Leser*Innen auch gern bei tourismusbeitrag-so-nicht@gmx.net einreichen.

Gemeinsam mehr beim DSD erreichen

Wir leiten diese an die Stadt weiter. An der vielköpfigen von der Landrätin moderierten Gesprächsrunde nahm neben anderen auch Kreisabfalldezernent Nies teil. Bürgermeister Heinrich hatte an Stelle des erkrankten Bauhof-Chefs Hans-Josef Kaluza dessen rechte Hand Oliver Kelm und den Leiter der Abteilung “städtische Saubermänner” Georg Bürger mitgebracht. Der als “Bürger Freundlich” bekannte Einsatzleiter der Müllbeseitiger mußte seine überragende Kompetenz und Ortskenntnis gar nicht intensiv einbringen.

Gesprächsatmosphäre entspannt

Denn Landrätin Dickes hatte wohl schon im Vorfeld intern im Kreishaus für Durchblick in der Glas-Causa gesorgt. So konnte Heinrich die Gesprächsatmosphäre auf Anfrage als “entspannt” bezeichnen. Zumal Stadt und Kreis jetzt gemeinsam einen Partner stärker in die auch finanzielle Pflicht nehmen möchten: das Duale System Deutschland (DSD – Grüner Punkt). Der Vertrag des Landkreiseses mit dem DSD läuft zum Jahresende 2019 aus. Das setzt die Grünpunktler unter Druck.

Gemeinsam mehr beim DSD erreichen

Denn der gesetzliche Entsorgungs- und vor allem Recyclingauftrag für Altglas liegt beim DSD. Und nicht etwa bei Stadt und Kreis. Um die Position der beiden kommunalen Gebietskörperschaften gegenüber dem Entsorgungs-Konzern zu stärken, setzt sich Bürgermeister Heinrich dafür ein über die Dachverbände der Städte und Landkreise anderenorts günstigere Konditionen und Modalitäten er ermitteln.

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