Patient zu dick: Drehleitern und Spezialfahrzeug erforderlich

Eine Strassenvollsperrung, 21 Feuerwehrleute, zwei Drehleitern, die Ingelheimer Höhenrettungstruppe und ein Schwerlastrettungswagen. Diese Auflistung legt den Verdacht nahe, gestern Mittag sei in der Pestalozzistrasse eine Katastrophe passiert. Dabei war lediglich ein Krankentransport erforderlich. Allerdings handelte es sich um einen XXXXXXL-Patienten der Größenordnung 200kg Plus. Der lebt leider nicht im Erdgeschoß.

Besonders schwergewichtiger Patient

Sondern im 1. Obergeschoß eines Mehrfamilienhauses. Sein schlechter medizinischer Allgemeinzustand macht einen Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Der besonders schwergewichtige Mann wurde vom Rettungsdienst und einem Notarzt versorgt. Um ihn schonend aus der Wohnung zu befördern, wurde bei der Feuerwehr eine Drehleiter mit Krankentragehalterung angefordert.

Für die Krankentragehalterung zu schwer

Zunächst wurde versucht mit der Drehleiter an der Gebäudeseite an einem Balkon anzuleitern, um den Patient aufzunehmen. Dies konnte allerdings aufgrund des Gewichts nicht durchgeführt werden. Auch mit der neueren, tragfähigeren Drehleiter des Löschbezirkes Nord nicht. Daher mußte die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Ingelheim beigezogen werden, die über eine Spezialausbildung verfügt.

Schwerlastrettungswagen

An dem Balkon musste ein Sichtschutz abmontiert werden, um genügend Aktionsfläche für die Rettung zu schaffen. Über die Drehleiter wurde ein Flaschenzugsystem installiert an dem der Patient in einer Schwerlastschleifkorbtrage zusammen mit einem Notfallsanitäter, der ihn beim Abseilvorgang weiter betreute, an einem Seil langsam zu Boden gebracht wurde. Für den Transport ins Krankenhaus wurde der Schwerlastrettungswagen aus dem Westerwald eingesetzt.

Hund kam ins Tierheim

Der Vollzugsdienst der Stadt musste noch einen in der Wohnung befindlichen Hund ins Tierheim bringen, weil sich niemand um ihn kümmern konnte. Während der Dauer des Einsatzes war die Pestalozzistraße für den Verkehr gesperrt. Der Einsatz der 21 Kräfte unter Leitung von
Jeffrey Mitchell (Gruppenführer Löschbezirk Süd) mit neun Fahrzeugen war nach etwa 2,5 Stunden beendet.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach