Applaus für Ausschuß und Verwaltung

In 2018 gabs das bisher noch nicht: ein gutes Dutzend BürgerInnen beklatschte lautstark den Beschluss des Planungsausschusses zur Verkehrsberuhigung in der Viktoriastrasse. Einstimmig billigte das Gremium einen Verwaltungsvorschlag, der eine Verschlankung der Strassenfläche, einen Radweg, einen zusätzlichen Zebrastreifen und Tempo 30 vorsieht.

Gagliani griff Klopfers Frage auf

Im Auftrag der Stadtverwaltung hatte ein Planungsbüro “für kleines Geld” den Vorschlag erarbeitet, dessen Umsetzung nur rund 36.000 Euro kosten wird. Die vielfach teure “grosse” Löung war, trotzdem sie bereits beschlossen worden war, vor rund zwei Jahren an politischen Widerständen und Kosten gescheitert. Stadtplaner Hans Gagliani zitierte in seiner Projektpräsentation eine Aussage des CDU-Fraktionschefs Werner Klopfer, den die Verwaltung aufgegriffen habe: “Ist das nicht billiger möglich?”

Mehr Nutzen für weniger Geld

Und die Fachleute beantworteten diese Frage mit einem klaren “Ja”. Für viel weniger Geld (weil nur wenige Baumassnahmen) wird es jetzt sogar viel mehr Nutzen für die BewohnerInnen der Strasse geben: mindestens vier, möglicherweise sechs Bäume. Die bleiben, selbst wenn das “Provisorium” in der auf ein bis zwei Jahre angesetzten Testphase sich nicht bewähren würde, in jedem Fall stehen.

“Praktische kleine Lösung”

Der so zu unverhofften Ehren gekommene Klopfer zeigte sich zunächst “gerührt” und sprach sich dann ausdrücklich für den Plan aus. Es handele sich um eine “praktische kleine Lösung”. Er kritisierte weder Tempo 30 noch den Fahrradweg und lobte ausdrücklich den neuen Zebrastreifen. Von diesen Ausführungen Klopfers zeigte sich SPD-Ortschef Günter Meurer “vollkommen überrascht”, was Klopfer zu dem Hinweis veranlasste, die CDU sei eben lernfähig.

Olks Unterstützung

Voll des Lobes waren Verwaltung und viele Ausschussmitglieder auch über Norbert Olk. Der Chef des Landesbetriebes Mobilität (LBM) hat seine Pläne zur Einrichtung von Fahrradstreifen auf der Wilhelmstrasse konkretisiert und unterstützt den Gagliani-Vorschlag für die Viktoriastrasse. Diese Entwicklung machte Günter Meurer “schier sprachlos”. Leider nur im übertragen Sinne. Wieder einmal hatte keiner den Mut den sozialdemokratischen Vielredner darauf hinzuweisen, dass er sich in seinen langatmigen Ausführungen gleich mehrfach wiederholt. ZuhörerInnen und Ausschussmitglieder begannen daher sich untereinander auszutauschen um etwas Neues zu hören.

Radspur namens Klopferweg?

SPD-Ausschußmitglied Erich Menger zeigte sich von der Unterstützung der CDU für den Verwaltungsvorschlag so angetan, dass er vorschlug die neue Radspur als “Klopferweg” auszuschildern. Voll des Lobes war auch Hermann Bläsius. Er freute sich (wie zuvor auch Meurer) darauf erstmals in Bad Kreuznach Radstreifen auf einer Bundesstrasse zu haben. Auch bezogen auf die Viktoriastrasse führte der Grüne aus, “besser wir fangen mit einem Provisorium an, damit die Skeptiker merken, dass es möglich ist”. In mehreren Beiträgen wurde den anwesenden ZuhörerInnen für deren “von aussen” erzeugten Druck gedankt. “Also wenn die mehr Druck möchten, den können die haben” kommentierte eine Anwohnerin augenzwinkernd dieses an die BürgerInnen gerichtete Lob.