Spieglein, Spieglein an der Wand …

Den Planigern scheint Eitelkeit nicht fremd zu sein. Jedenfalls sehen sie gern in Spiegel. Wenn man deren Ortsbeirat (OBR) glauben darf. Der hatte auf Antrag der Appelbach-CDU einen Doppelspiegel-Ersatz und zwei zusätzliche Einfach-Spiegel-Standorte per Beschluss gefordert. Verkehrsspiegel. Erneuert werden soll das betagte Modell in der Mainzer Strasse an der Einmündung Heinrich-Kreuz-Strasse. Bei der Gelegenheit könnten dann auch die hölzernen Hinweisschilder ersetzt werden, die der Witterung längst ihre Funktion hingegeben haben und nur noch als Vogelsitzplätze nütze sind.

Ganz neu soll ein Spiegel an der Kreuzung der Strassen Am Winzerkeller (Erschliessung Grundschule) und Biebelsheimer Strasse aufgebaut werden. Dort wird innerörtlich ein Schulweg (unkontrolliert von den Überwachungskräften der Kreisverwaltung, die Schnellfahrer lieber in der Gensinger Strasse blitzen, wo diese keine Fussgänger gefährden) von Rheinhessen, die ins Stadtgebiet unterwegs sind, berast. Diese Seite war in den vergangenen Wochen drei Mal vor Ort. Und bei jedem Ortstermin wurde in der Biebelsheimer ortseinwärts von mehreren FahrerInnen der Michael-Schumacher-Gedenkpokal ausgefahren.

Das macht das Linksabbiegen aus dem “Winzerkeller” tatsächlich zum gefährlichen Unterfangen, zumal die Rheinhessen-Raser ja Vorfahrt haben. Aha. Die Alternative zum Spiegel und zum Rasen wäre also eine Änderung der Vorfahrt: Winzerkeller vor Biebelsheimer. Das würde die Raser ausbremsen. Ist aber vom Ortsbeirat nicht beantragt. Sehr wahrscheinlich, weil einer im Planiger OBR einen kennt, der eine Freundin hat, deren Tante in Biebelsheim wohnt und es oft eilig hat den Ehemann in der Diakonie zu besuchen. Oder weil der Landesbetrieb Mobilität LBM die überörtliche Bedeutung des Rheinhessen-Schnellweges quer durch Planig als Staatsziel einstuft und vor jedweder Veränderung schützt – bis es einen ernsthaften Unfall gibt.

Auch die Einfahrt aus der Dorfbrunnen- in die Mainzer Strasse soll per Spiegel gesichert werden. Denn auch dort ist das Auffahren in die übergeordnete Trasse nicht ungefährlich. Am Abend des 18.9.18 wurden die entsprechenden Vorschläge ohne Diskussion vom Haupt- zur weiteren Beratung in den Planungsausschuss verwiesen. Im Rahmen einer rekordverdächtigen 4-Minuten-Sitzung. Dafür war der Planiger Ortsvorsteher Dirk Gaul-Rosskopf (CDU) eigens in die Stadt gefahren.