Reisebus festgefahren

Die alte Stadtmauer an der Thress’schen Mühle hatten sie gerade passiert. Aber dann steckte ihr Bus an der Ecke Mühlenstrasse / Beinde fest. Rund 50 Touristen der Generation 65 plus aus den Niederlanden wurden am Freitagnachmittag von den Besonderheiten der Bad Kreuznacher Verkehrsführung eingefangen.

Weil das wegen der Sperrung der Rosstrasse aufgestellte “Einfahrt verboten”-Schild einige Meter tief in der Mühlenstrasse steht konnte es der Busfahrer erst sehen, als es zum Wenden schon zu spät war. Also folgte er notgedrungen den vorausfahrenden Pkw, für die die Ausfahrt in die Beinde von der Mühlenstrasse am Haus Engelmayer natürlich kein Problem darstellt. Für einen grossen Reisebus allerdings schon. Ein in der Beinde rechts (korrekt) geparkter Pkw verhinderte ein Weiterkommen.

Der Bus musste daher den ganzen Weg bis unter das ehemalige Mühlengebäude rückwärts zurückstossen. Im Freitagnachmittagsverkehr keine leichte Aufgabe. Ein Mitglied vom Team Valentino konnte das runde Dutzend Pkws, die hinter dem Bus auf eine Weiterfahrt Richtung Beinde wartete, dazu bewegen rückwärts zur Wilhelmstrasse zurückzufahren. Der Bus fand dann einen schattigen Parkplatz an der Kirschsteinanlage. Den an der alten Stadtmauer Ecke Kirschsteinanlage angebrachten Hinweis auf den dortigen Busparkplatz hatte der Busfahrer übersehen.

Allerdings geht das Busparkplatzschild in einem Schilderwald unter und ist auch mit nicht vollständig entfernten Aufkleber versehen. Zudem müssen Busfahrer an dieser Stelle auf einiges zeitgleich achten: die Unterfahrung der Mühle, die Enge, das Nichtüberfahren der Gehwegkanten, Passanten, Radfahrer im Gegenverkehr usw. Und wegen des Kurvenverlaufes der Mühlenstrasse kann man an dieser Stelle als Fahrzeugführer die Baustelle nicht sehen. Am Ende fand der Bus dann doch noch einen Parkplatz im Schatten: Die Seniorengruppe aus den Niederlanden steuerte ihr Ziel, den Solezerstäuber am Kurhaus, ab dort per pedes an. 

Den Vorfall hätte der Bus-Stadtplan verhindern können, den das Team Valentino Anfang März 2018 bei der GuT angeregt hat. Schon damals war der Rat: “Warnhinweise auf Bus-problematische Strassenführungen aufnehmen”. Aufgrund der Dokumentation des Vorfalles haben GuT und Stadtverwaltung den Ernst der Lage erkannt. GuT Geschäftsführer Michael Vesper bedanke sich für das “Engagement vor Ort” und schätzt den Handlungsbedarf “evident” ein. Das fachlich zuständige Ordnungsamt sucht nun nach einer kurzfristigen Lösung für die Einfahrt in die Mühlenstrasse von der Wilhelmstrasse, die eine ähnliche Misere vermeiden hilft.