Täter flott durchs DLR überführt

Dr. Bernd Augustin fackelte nicht lange. Nachdem ihm das Team Valentino am frühen Nachmittag die in Hackenheim gesicherten Proben übergab machte er sich sofort an die Arbeit. Und nicht mal eine Stunde später war der Fall gelöst. Bei dem Schädling, der die Lärmschutzwälle im Kreisel befallen hat, handelt es sich um die Weißdorngespinstmotte (diese Seite berichtete am 16.7.18 unter der Überschrift: “Biologische Gefahr vor den Stadttoren?”).

Und der beim DLR (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück) in der Rüdesheimer Strasse 60-68 (früher Weinbauschule) tätige Wissenschaftler beließ es nicht bei der Identifizierung und Überführung des Täters. Er informierte ergänzend darüber, dass unterschiedliche Arten von Gespinstmotten in 2018 auch überregional besonders aktiv sind. Und er teilte Ortsbürgermeisterin Sylvia Fels noch am selben Tag per Email mit, wie das Insekt (lateinischer Name: Scythropia crataegella) effektiv und umweltgerecht bekämpft werden kann.

Der Fall hat gezeigt, dass es eben doch deutsche Behörden gibt, die effektiv, schnell und bürgerfreundlich handeln. Eine erste Anfrage bei der Landwirtschaftskammer wurde höflich und konkret samt Kontaktdaten mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit des DLR beantwortet. Die dort für Pflanzenschutz schwerpunktmässig zuständige Dienststelle in Kaiserlautern gab sofort Auskunft. Sachbearbeiter Thomas Schoch wies aber ergänzend auf die Fachkompetenz der Kollegen im zentralen DLR-Labor in Bad Kreuznach hin. Und dort wurde trotz Urlaubszeit sofort gehandelt. So kann nicht nur der in Hackenheim seit Jahren aktive Schädling jetzt endlich bekämpft und weiterer Schaden an der Felsenmispel und Kosten für die Gemeinde verhindert werden. Auch die Fragen der Anwohner und der Vorbeifahrer können nun kompetent und sachbezogen beantwortet werden. So werden Gerüchte und Fake-News gestoppt.