Endlich Infos über Stadt-GmbHs

Bei der Gewobau knirschte es kürzlich im Aufsichtsrat. Weil der einen Prüfbericht des Landrechnungshofes nicht als Heimlektüre in der Komplettfassung erhielt trat Stadtratsmitglied Wilhelm Zimmerlin unter Protest aus dem Gremium zurück. Während die Frage, wer Einsicht in solche Prüfberichte nehmen darf nunmehr den Landesbeauftragten für Informationsfreiheit beschäftigt, konnte diese Seite einen Erfolg für mehr Transparenz auf der Stadtseite erreichen.

 

Jetzt auch Gewobau und GuT

Dort wurde nach dem Anklicken der Dachzeile “Wirtschaft und Wohnen” (auf der Startseite rechts weisse Schrift auf blauem Grund) schon immer als vierte Option von oben links auf der Unterseite der Punkt “städtische Gesellschaften” angeboten. Aber z.B. die Bilanzen der Gewobau, der GuT GmbH und anderer Gesellschafter fehlten. Auf einen Hinweis dieser Seite schloss der zuständige Mitarbeiter Walter Kuhn nun diese Lücke: immerhin die Bilanzen für 2016 sind jetzt für jederfrau nachzulesen. Natürlich sind diese Zahlenwerke kein ganz leichter Lesestoff. Aber insbesondere die Erläuterungen in den Anhängen bieten viele interessante Details.

 

Kostengünstiger Aufsichtsrat

So ist für die Betriebsgesellschaft für Schwimmbäder und Nebenbetriebe mbh Bad Kreuznach (BAD GmbH), die mit 35 MitarbeiterInnen und zwei Auszubildenden die Sauna Bäderhaus, die Crucenia-Thermen, das Hallenbad und die beiden Freibäder im Salinental und in Bosenheim führt, schwarz auf weiss festgehalten, welche Position das Millionendefizit nicht relevant vergrössert: der Aufsichtsrat. Dessen Gesamtvergütungen “für das Jahr 2016 belaufen sich auf 1.073,52 Euro” ist dort festgehalten. Im “Lagebericht” gibt Geschäftsführer Claus Stüdemann interessante Hinweise, auch wenn diese über ein Jahr alt sind. An Aktualität haben sie nicht verloren.

 

BAD kassiert GuT ab

Auch wer sich für die GuT GmbH interessiert wird deren Bilanz als wertvollen Lesestoff empfinden. Unzählige Details, die in der tagesaktuellen Berichterstattung immer wieder untergehen, können nun in Ruhe studiert werden. Auch inhaltliche Differenzen zwischen städtischen Gesellschaften werden dadurch offenkundig. So weisst der GuT-Geschäftsführer Dr. Vesper in seinem Lagebericht (Anlage IV, Blatt 7) wörtlich darauf hin: “Strukturell ist das Ergebnis durch die unverhältnismässig hohen Immobilienkosten belastet, die sich aufgrund des Mietvertrages mit der Betriebsgesellschaft für Schwimmbäder und Nebenbetriebe mbh Bad Kreuznach (BAD GmbH) auf 271 TEuro jährlich, bei einer Kaltmiete von 13,54 Euro je Quadratmeter belaufen”.