Aus der Stein- in die Neuzeit

So klare Zustimmung wird im Hauptausschuss selten formuliert: “Längst längst überfällig” freute sich Mirko Kohl (CDU). Und Erich Menger (SPD) merkte an, “das könnte schon seit 10, 15 Jahren so sein”. Einstimmig votierte das Gremium am 4.6.18 für ein elektronisches Zeiterfassungssystem für die Stadtverwaltung. Bis heute dokumentieren die MitarbeiterInnen ihre Arbeitszeit manuell. “Steinzeit” lautete der Zwischenruf, als ITler-Chef Christian Burghard das jahrzehntelang praktizierte Verfahren beschrieb. Aus der tritt die Verwaltung nun direkt ein in die Neuzeit. 

Natürlich nicht von heute auf morgen. Und auch nicht alle auf einmal. Die erforderliche Hard- und Software wird erst einmal von rund 50 MitarbeiterInnen der Personal- und Hauptverwaltung getestet. Ein Vierteljahr lang wird sowohl manuell als auch elektronisch erfasst. “Verläuft die Testphase erfolgreich beabsichtigen wir einen Echtbetrieb des Systems und im Anschluss eine stufenweise Erweiterung der elektronischen Zeiterfassung auf weitere Dienststellen”, wird dazu in der Beschlussvorlage erklärt. Das werde rund 100.000 Euro kosten, die sich auf 3 Jahre verteilen.

 

Überwachung durch Vorgesetzte

Aber auch Einsparungen werden in Aussicht gestellt. 90.000 Euro koste die manuelle Erfassung bisher (“Es kommt einiges an Zeiterfassungszeit zusammen”), für die elektronische sollen es nur noch 22.000 Euro sein. Die Korrektheit der Angaben wird weiterhin durch die Vorgesetzten überwacht. Der Schritt vom Manuellen hin zum Digitalen könnte auch zu mehr Gerechtigkeit führen wünscht sich Andrea Manz (Grüne). Die frühere ehrenamtliche Beigeordnete hat aus dieser Tätigkeit konkrete Einblicke in interne Verwaltungsabläufe und weiss daher, dass Raucherpausen bisher nicht erfasst wurden und sprach diesen Punkt offen an.